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Autor: Drum D. Veröffentlicht: 23.11.2006, 01:14:48 Letzte Änderung: 30.01.2007, 09:05:32 Schreibrecht: Nur der Autor selbst [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Tarmon Gaidon ist geschlagen, doch den Drachen erwartet ein letzter Kampf an den Hängen von Shayol Ghul. Die Schlacht war schon vor Stunden entschieden worden und so war nur noch der Lärm einiger vereinzelt Scharmützel an den Hängen von Shayol Ghul zu vernehmen. Der Weg in das Innerste des blutroten, in der aufgehenden Sonne des morgens alles überschattenden Berges war frei. So kurz vor dem Ziel. Wieder einmal hat der Dra ... NEIN! Ich bin Rand al'Thor. Ein Schäfer aus den Zwei Flüssen. Selbst jetzt kannst du nicht zugeben, dass ich du bin und du ich? Wir sind eins! Hahahahaha. Rand nahm das Gelächter des Verrückten in seinem Schädel schon nicht mehr wahr. Er sah sich um. Ja die letzte Bastion des Schattens war gefallen. Drei Tage hatte die Schlacht in der Fäule gedauert und wenn auch nicht die größte, war sich doch die wichtigste gewesen. Hier hatte er getan, was getan werden musste. Er hatte das Blut tausender vergossen. Andorraner, Shienarer, Taraboner und Cairhiener, Weißmäntel, Asha'man und Aes Sedai, Seanchean und Atha'an Miere. Und das Blut der Aiel, das Volk des Drachen – sein Volk. Alle hatten ihr Leben für eine größere Sache geopfert. Nun stand er am Eingang des Kraters, der ihn in das Herz des Gefängnisses des Dunklen Königs führen würde. Doch noch war die Zeit nicht gekommen. Sie würden einen kompletten Zirkel benötigen um die Siegel zu erneuern. „Valec“, sprach er den Geweihten an, der im Staub kniete und niedergeschlagen zu Boden blickte, „wir müssen damit beginnen Aes Sedai und Asha'man zu versammeln, wir brauchen einen kompletten Zirkel. Begib dich zuerst zu Logain, dann zur Amyrlin. Sprich nur mit der Amyrlin persönlich. Wenn sie dich nicht vorlassen, dann lass der Amyrlin mitteilen, dass dich der wollköpfige Schäfer schickt. Das wird sie von der Wichtigkeit deines Anliegens überzeugen.“ Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. Schäfer. Wie lange war es her seit dieser unsäglichen Nacht. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass er sein Dorf verlassen hatte. Und seinen Vater. Wie war wohl die Schlacht an den Mauer Tar Valons verlaufen. Mat hatte die Bande dort versammelt und Tam war bei ihm. Emonds Feld und die Zwei Flüsse hatten keine Bedeutung mehr gehabt und so waren die besten Bogenschützen zuerst nach Caemlyn und dann weiter nach Tar Valon gezogen um in der Letzten Schlacht für das Licht zu kämpfen. „Lord Drache? Lord Drache!“, erst jetzt nahm Rand die Stimme wahr, die zu ihm sprach. „Ja, Deron?“ „Mein Lord Drache , ich glaube nicht, das Valec noch in der Lage dazu ist, ein Wegetor zu öffnen.“ Rand betrachtete den junge Geweihten noch einmal. Erst jetzt bemerkte er, dass der Junge starr geradeaus blickte und sich wohl nur noch durch pure Willenskraft auf den Knien hielt. „Du hast recht, Deron. Dann erledige du diesen Auftrag, aber bring Valec vorher zu jemandem, der ihn heilt.“ „Ja wohl mein Lord Drache!“ Kam die prompte Antwort des Asha'man. Kurz darauf waren die beiden durch ein Wegetor verschwunden und nur noch der schmaler werdende, silberne Streifen erinnerte an ihre Abreise. In den Schatten des Kraters bewegt sich etwas. Augenblicklich war er von Saidin durchströmt. Am Rande des Nichts glitt ein Glücksgefühl über Reinheit der männlichen Hälfte der einen Macht entlang – und verschwand. „So treffen wir uns wieder“, sagte die schwarz gekleidete Person, die aus dem Kratereingang trat, „Drache!“. Das letzte Wort troff vor Verachtung. „Wer bist du?“ „Du erkennst mich wirklich nicht! Naja, so vieles hast du vergessen, doch ich, ich werde niemals vergessen. Zeitalter um Zeitalter haben wir uns gemessen und immer wieder warst du mir unterlegen. Sieh dich um. Du bist mir ähnlicher als du denkst, wir bringen Chaos und Zerstörung in die Welt. Ich tue es, weil es meine Natur ist und du tust es weil es deine Natur ist, alles außer deinen Zielen zu vergessen. Tausende hast du geopfert. Du hast sie für deine Ziele geopfert, doch jetzt stehst du hier und wirst einsam den Tod finden. Alles was sie finden werden ist dein Banner und sie werden sich fragen, warum der Drache sie verlassen hat. Sie werden um dein Reich kämpfen und sich gegenseitig vernichten. Am Ende wird der Große Herr doch siegen.“ Nur einer würde so mit mir reden, es muss Ishamael sein, doch er ist tot. Ich habe ihn getötet. So oft. „Verräter der Hoffnung!“ Rand meinte etwas ein Aufblitzen in den Augen seines Gegenübers erkennen zu können. Kurz bevor etwas seinen linken Arm durchbohrte sah er, dass es kein Aufblitzen gewesen war, sondern dass sich die Augen des Mannes sich vollkommen schwarz verfärbt hatten. „So nanntet ihr mich einst, doch jetzt bin ich Moridin.“ Immer noch überrascht von diesem Anblick, dauerte es einen Moment, bis er die Verletzung am Rande des Nichts wahrnahm. Ein weiterer Stich, diesmal in seinem rechten Unterschenkel, ließ ihn ein knicken. „Das ist schon besser!“ Erst jetzt fiel ihm auf, dass er keinen Anhaltspunkt dafür hatte, dass der Unbekannte die Macht einsetzte. Er sah weder das typische Leuchten, welches Machtlenker umgab wenn sie Saidin hielten, noch verspürte er eine Gänse haut – ein Zeichen für den Einsatz von Saidar in seiner Nähe. Seine Gedanken mussten sich auf seinem Gesicht widergespiegelt haben, denn sein Gegenüber hatte ein verächtliches Grinsen aufgesetzt. „Wie kann das sein, er verletzt mich mit der Macht und doch lenkt er weder Saidin noch Saidar! Ganz recht, diese Macht wird nur den ergebensten Dienern des Großen Herrn zu Teil.“ Ein Schnitt in der Wange. „Auch du hättest über diese Macht gebieten können, doch du hast einen qualvollen Tod gewählt, mein Lord Drache.“ Ein Schnitt am rechten Oberarm. Rand versuchte jede erdenkliche Form eines Schildes aufzubauen, doch vergebens, wieder und wieder wurde er getroffen, bis er aus zwei Dutzend kleiner Wunden blutete. Alles war so schnell gegangen, dass er erst jetzt zu Gegenangriff überging. Ohne zu denken verwob er Feuer, Geist und Erde und ließ die Stränge auf Moridins Kopf zu rasen ... und sah sie zerbersten. Ein verächtliches Grunzen entrang sich der Kehle des anderen Mannes. „Glaubst du wirklich, dass du damit etwas ausrichten könntest. Wie schwach du doch bist. Ich würde gerne noch ein wenig fortfahren, doch du bist kein würdiger Gegner. Und nun, wenn dein Ende kommt, wirst du doch noch dem Großen Herrn gehören.“ Im gleichen Moment in dem Moridin zu reden begonnen hatte sah Rand, wie sich hinter ihm ein Wegetor zu öffnen begann. Es schien ewig zu dauern, bis sich der rotierende silberne Strich in seine endgültige Form verwandelte und den Blick auf den Reisesaal im Palast von Caemlyn freigab. Einen Wimpern schlag später explodierte der Boden unter Moridin Füßen. Als sich der Staub gelegt hatte, erblickte er Logain und einige Asha'man, sowie Alivia. Keine Spur von Moridin. „Logain, der Mann den ihr angegriffen habt, ist Ishamael. Ich glaube jedoch nicht, dass er so leicht zu töten ist.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, gingen zwei der Männer Logains in Feuer auf. Kein Gewebe aus Wasser, sei es aus Saidin oder Saidar vermocht die Flammen zu stoppen. „Jämmerlich, noch jämmerliche als diese Frauen aus Tar Valon, die sich Aes Sedai nennen!“ Moridins Stimme donnerte über sie hinweg und hallte von den Abhängen Shayol Ghuls wieder. „Nun, Ishamael, auch du scheinst nicht mehr deine einstige Stärke zu besitzen wenn du, wie die Spinne, nur aus dem Hinterhalt agieren kannst. Lass es uns hier und jetzt beenden.“ Auch Rands Stimme war durch die Macht verstärkt als er die Worte sprach. Alivia war mittlerweile an seiner Seite und die übrigen Asha'man hatten einen Kreis um ihn gebildet. Er verwob Stränge aus Luft und die Umgebung wurde wieder sichtbar. Moridin stand einige Meter außerhalb des Ringes aus schwarz gekleideten Männern, seine Kleidung hing in Fetzen an seinem Körper. „So sei, es.“ Ohne ein weiteres Wort öffnete sich der Ring um Rand, doch Logain trat in seinen Weg bevor er den ersten Schritt auf Moridin zu machen konnte, „Ihr könnt ihm nicht so gegenübertreten, er wird Euch vernichten.“ Rand legte dem älteren Mann eine Hand auf die Schulter, „Das Rad webt, wie das Rad es will!“, „Und ich werde dafür sorgen, dass es Euren Lebensfaden noch ein wenig länger verweben kann.“ Es war das erste Mal, das Alivia gesprochen hatte. „Nein, Alivia. Diesen Kampf muss ich alleine bestreiten.“, „Das könnt Ihr nicht Rand und Ihr wisst es. Ich besitze zwar nicht die Gabe des Vorhersagens, doch ich erinnere mich an das was mir prophezeit wurde. Ich habe das Gefühl der Zeitpunkt ist gekommen.“ „Tja, Logain, wer kann sich schon einer Frau widersetzen“, sagte Rand mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. „Verschwindet von hier ihr könnt nichts mehr tun. Kommt erst wieder an diesen Ort, wenn ihr einen vollständigen Zirkel zusammen habt.“ Logains Gesichtsausdruck änderte sich nicht bis sich das Wegetor hinter ihm schloss. Moridin stand immer noch an der gleichen Stelle wie zuvor. Der Wind ließ die Reste seiner Kleidung zittern. „Nun hast du zwei würdige Gegner, Elan Morin Tedronai! Mach dich bereit zu sterben!“ „Du wirst mich nie wieder verachten Lews Therin!“, schrie Moridin und verwob die ersten Stränge der Wahren Macht um seine Gegner niederzustrecken. Überzeugt von seiner Macht, brüllte er vor Wut als sein erster Angriff aus dem Schild, welches nun aus beiden Hälften der Einen Macht geformt war verpuffte. Rand lenkte wie bei seinem ersten Angriff auf Moridin lenkte er Feuer, Geist und Erde auf den Verlorenen und diesmal verfehlte der Angriff sein Ziel nicht und Moridin taumelte einige Schritte zurück. Dennoch musste er den größten Teil des Angriffs abgewehrt haben, da er ansonsten nicht überlebt hätte. „Ich werde euch in Staub verwandeln, dich und deine kleine Hexe!“ Rand musste beinahe seine ganze Kraft auf bieten um den nächsten Angriff abzuwehren und auch Alivia schien die Grenze, dessen was sie an Saidar aufnehmen konnte, erreicht zu haben. Hin und wieder gelang ihm ein Angriff, der ihnen eine kurze Verschnaufpause verschaffte, doch diese hielten nie lange an. Plötzlich kam ihm ein Gedanke und er murmelte „Das Schwert in die Scheide schieben.“, „Was meint ihr damit?“ wollte Alivia wissen. „Wenn du heute Saidar aufgeben müsstest um zu Leben und die Welt vor dem Schatten zu retten, würdest du es tun?“ „Ja!“, antwortete sie ohne Umschweife. Auch sie hatte schon zu viel gesehen, von dem was die Anhänger des Schattens tun. „Dann werden wir es jetzt beenden. Denke nicht an Morgen, sauge Saidar in dich auf und wenn du nicht mehr kannst, zwinge dich. Der Sieg des Lichts hängt davon ab.“ Er spürte wie sie mehr und mehr der weiblichen Hälfte der Macht an sich zog obwohl sie schon bis zum bersten damit angefüllt schien und auch er trank so viel des warmen Lichtes von Saidin wie er nur konnte. Immer mehr und mehr zogen die beiden an sich. Moridins Angriffe waren nicht mehr als ein Stock der gegen eine Festungsmauer geschlagen wird. Er hatte nicht einmal mehr die Zeit zu schreien als die vereinten Kräfte von Saidin und Saidar seinen Körper in Staub verwandelten. Es war vorbei, alles war vorbei. Rand konnte fühlen, wie sich etwas in ihm verändert hatte, als er den letzten Strang Saidins losließ. Ich habe überlebt! War der erste Gedanke der ihm durch den Kopf schoss. Dann wurde er sich wieder seiner Umgebung bewusst. Alivia lag am schluchzend zu seinen Füßen. „Es ist weg.“ stammelte sie immer wieder, „es ist weg.“ Er kniete sich neben sie und streichelte ihren Kopf. Er sagte nichts, doch er konnte den Verlust nicht nachempfinden. Er war an seinem Ziel angelangt, am Ziel des Wiedergeborenen Drachen: Er hatte den Schatten besiegt. Und mit diesem Gedanken, vergoss er seine erste Träne seit unsagbar langer Zeit!
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