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Autor: Salak Turvalis Veröffentlicht: 02.05.2009, 20:00:26 Letzte Änderung: 02.05.2009, 20:00:26 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Das erste Mal erwachte sie, weil sie hart auf den Boden prallte. Trotz der allgegenwärtigen Schmerzen – einzig ihre Hände schmerzten nicht, weil sie völlig taub von den Fesseln waren – nahm sie als erstes den durchdringenden Geruch nach Moder und Verwesung wahr. Die Fäule! Das Licht möge sich ihrer erbarmen, man hatte sie in die Fäule gebracht! Mühsam versuchte sie, ihre Angst unter Kontrolle zu bringen und öffnete die Augen. Was sie sah, bestätigte ihre schlimmsten Vorahnungen, denn das erste, was sie erblickte, waren Trollocs. Wegen des stramm sitzenden Knebels konnte sie nur leise wimmern, als einer von ihnen bemerkte, dass sie wach war. Die grausige Kopie eines Wolfs schien zu lächeln, als er sich ihr näherte. Mehr als ein verzweifeltes Winden in ihren Fesseln brachte sie nicht zustande, denn für mehr waren sie zu eng. Tränen der Verzweiflung rannen über ihre Wangen. Ihr Land war verloren und sie selbst würde jetzt in einem Trolloc-Kochtopf enden! Sie war für einen kurzen Moment völlig verblüfft, als der Trolloc rasch ihre Beinfesseln zerschnitt. Der völlig absurde Gedanke, er könnte sie, warum auch immer, tatsächlich freilassen, huschte durch ihren Kopf. Allerdings war es wirklich nur ein sehr kurzer Moment, denn sobald das getan war, warf das Ungetüm sich auf sie und zerriss ihre Kleider, während er ihre Schenkel brutal auseinander zwang. Nicht auch noch das! Selbst der Kochtopf mochte gnädiger sein als das hier! Obwohl ihr klar war, wie vergeblich es bleiben musste, versuchte sie instinktiv, sich zu wehren. Nur Augenblicke waren vergangen, als plötzlich der massige Körper über ihr erschlaffte und sie mit seinem Gewicht zu ersticken drohte. Für einen Moment gab sie sich der Hoffnung hin, ihr Tod könnte so gnädig sein. Doch nur kurz darauf hob sich der Körper und sie bekam wieder Luft. Auch wenn ihr Blick von ihren Tränen verschwommen war, konnte sie deutlich erkennen, dass dem Trolloc jetzt sein Wolfskopf fehlte. „Das ist für später. Vielleicht ist diese hier stark genug.“ In der seltsam hohlen Stimme klang keinerlei Gefühl mit und die schwarze Gestalt neben ihrem Kopf stand sonderbar still. „Es muss richtig gemacht werden, wenn es funktionieren soll. Wir habe nicht viel Zeit.“ Erst jetzt richtete ihr Retter den Blick auf sie. Ihr eigener Blick hatte sich jetzt genug geklärt, dass sie ihn eindeutig als Halbmenschen erkennen konnte, aber natürlich war das jetzt nicht mehr nötig. Die Angst, welche sie bei diesem augenlosen Blick durchfuhr, war unverwechselbar. Trotz ihrer verzweifelten Lage gelang es ihr zunächst, dem Blick standzuhalten, aber dann beugte er sich näher heran. „Vielleicht ist diese hier stark genug.“ hörte sie ihn noch einmal sagen, bevor sie das Bewusstsein verlor, weil es von purem Entsetzen überschwemmt wurde. Als sie das nächste Mal länger als nur für wenige Augenblicke erwachte, war es fast völlig dunkel und sie lag auf hartem Stein. Sie hörte Schritte in der Nähe und Stimmen, die sich unterhielten, aber das nahm sie kaum wahr. Jedes Mal, wenn sie zuvor wieder erwacht war, war augenblicklich der Halbmensch da gewesen, um sie anzustarren. Sie war unendlich erleichtert, dass es diesmal anders war, aber die Furcht, die er gesät hatte, war noch da. Sie glaubte auch nicht, dass sie sie je wieder verlassen würde. Sie versuchte, sich dagegen zu wehren, aber das Entsetzen saß zu tief. Sie sah noch immer dieses augenlose Gesicht vor sich, egal, wohin sie den Blick wandte. Es spielte auch keine Rolle, dass es hier viel zu dunkel schien, um Gesichter überhaupt zu erkennen, dieser Blick ließ sich einfach nicht mehr abschütteln. Ursprünglich eine kämpferische und selbstbewusste Frau, war jetzt nur noch ein Schatten ihres alten Selbst geblieben, und sie wusste es. Verzweifelt schluchzte sie auf, schlug die Hände vor ihr Gesicht und begann bitterlich zu weinen. Erst dadurch bemerkte sie, dass sie nicht mehr gefesselt war, aber jegliche Hoffnung war längst von ihr gewichen. Es würde für sie auch kein Entkommen geben, denn augenblicklich wurde sie von starken Händen gepackt und auf Beine gestellt, die sich weigerten, sie zu tragen. Nur der schmerzhaft feste Griff des Trollocs verhinderte, dass sie wie ein leerer Sack in sich zusammenfiel. Sein übler Gestank machte ihr noch zusätzlich zu schaffen, als sich ein Gesicht vor ihres schob. Erst, als ihr Gegenüber zu sprechen begann, registrierte sie, dass es sich nicht um einen Halbmenschen handelte. Die Angst, die sie noch immer verspürte, kam aus ihrem Inneren. „So sieht man sich also wieder, Tante. Ich hoffe, Dir gefällt unser kleiner Ausflug.“ Höhnisch grinste Isam ihr ins Gesicht. Trotz regte sich in ihr. Gerne hätte sie dem Verräter ins Gesicht gespuckt, aber ihr Mund war trocken vor Angst. „Wie ich sehe, war das Schicksal Deines Vaters keine Lehre für Dich. Auch Du wirst Deiner gerechten Strafe nicht entgehen.“ Mehr als ein heiseres Krächzen brachte sie nicht zustande, aber ihr Blick war wieder fest genug. Beiläufig ohrfeigte er sie mit dem Handrücken und lachte dann. „Oh doch, das werde ich. Der Große Herr der Dunkelheit wird mich unsterblich machen. Ich werde mächtiger sein, als Du es dir auch nur vorstellen kannst. Und habe ich es mir nicht auch redlich verdient? Immerhin ist dank meiner Hilfe das stolze Malkier jetzt für immer vergangen, mit Sicherheit der größte Sieg für den Großen Herrn seit den Trolloc-Kriegen.“ Wieder lachte er ihr höhnisch ins Gesicht. Heißer Zorn verlieh ihr ein letztes Mal die Kraft zum Widerstand und mit einem abrupten Schwung nach vorne ihres Kopfes zertrümmerte sie dem Verräter das Gesicht, woraufhin er zusammenbrach. Wütend verstärkte der Trolloc daraufhin seinen Griff. Ihre Rippen begannen unter dem Druck zu knirschen und erneut hoffte sie, mit einem raschen Tod ihrer hoffnungslosen Lage entkommen zu können, weil er sie tötete. „Hör auf, wir brauchen sie lebend.“ zerschlug eine kalte Stimme auch diesen letzten Hoffnungsschimmer und der Druck ließ wieder nach. „Es wird bald soweit sein. Wenn diese hier nicht stark genug ist, dann vermutlich keine.“ Die tiefe Furcht in ihrem Inneren, welche für einen winzigen Moment von Zorn verdrängt worden war, kehrte jetzt zurück, obwohl der Halbmensch nicht einmal zu ihr herüber sah, soweit sie sagen konnte. Stattdessen wandte er sich der reglosen Gestalt Isams zu, die nur ein Röcheln hören ließ, das zunehmend leiser und langsamer wurde. Es war ein guter Treffer gewesen und es gab niemanden mehr, der den Verräter jetzt noch heilen konnte, wie sie voller Genugtuung feststellte. „BRINGT IHN HER“ Erschüttert bis auf den Grund ihrer Seele erkannte sie, dass diese durch Mark und Bein dringende Stimme nur einem gehören konnte: Dem Dunklen König selbst. Ein rötliches Glühen erfüllte jetzt die Luft, denn der kreisrunde Himmel hoch über ihr war plötzlich überzogen mit seltsam zackigen, rot glühenden Wolken vor einem schwarzen Hintergrund. In diesem Licht konnte sie erkennen, dass sich Dutzende von Trollocs und mindestens vier Myrddraal in der Nähe befanden. Diese vier beeilten sich, den dem Tode geweihten Verräter näher zu einem mit dichtem Nebel gefüllten Riss im dunklen Felsgestein zu tragen, während außer demjenigen, der sie festhielt, alle Trollocs in die Knie gingen und sich duckten. Zu ihrem Entsetzen schwebte dann plötzlich die durchscheinend wirkende Gestalt eines Mannes über dem Riss und schien Isam eingehend zu mustern. Die Gestalt beugte sich kurz über ihren vom Licht verlassenen Neffen und war dann verschwunden. „ER WIRD SEINE BELOHNUNG ERHALTEN, SOBALD ICH DIE ZEIT DAFÜR FINDE. ER HAT SIE SICH WIRKLICH VERDIENT“ und damit ertönte ein Lachen, das sie beinahe in den Wahnsinn zu treiben drohte, bevor es wieder aufhörte. „SUCHT MIR DEN BESTEN KÖRPER, DEN IHR FINDEN KÖNNT, UND BRINGT IHN HIERHER. FÜR DIESEN HIER HABE ICH KEINE VERWENDUNG MEHR. UND JETZT BRINGT MIR DIE FRAU.“ Noch immer erschüttert von der puren Bosheit, welche in dieser Stimme zu liegen schien, spürte sie jetzt, wie etwas Kaltes sie zu berühren schien, während sie von dem Trolloc auf den Riss zugeschoben wurde. Der kalte Blick des Dunklen Königs war auf sie gefallen, erkannte sie, und die daraufhin einsetzende Furcht war unbeschreiblich. Jeglicher Versuch, zurückzuweichen oder sich sonst irgendwie zu wehren, wurde einfach ignoriert. Sie war hilflos in den Pranken dieses Schattengezüchts gefangen. Kaum war sie beim Riss angekommen, in dem ein seltsam fest wirkender Nebel sich wie ein lebendiges Wesen zu bewegen schien, stand plötzlich die Gestalt dieses Mannes vor ihr, der sich gerade noch über Isam gebeugt hatte. Aus der Nähe betrachtet, wirkte er nicht mehr durchscheinend, sondern beunruhigend real. Er sah sogar ganz gut aus, musterte sie aber mit einem Blick, in dem jegliche menschliche Regung zu fehlen schien. Ein Band tiefschwarzer Punkte zog seitlich über diese Augen, bevor es wieder verschwand. „Ich werde Dir niemals dienen!“ brachte sie heiser krächzend heraus. „Sie könnte stark genug sein.“ stellte der Mann von ihr fest, ohne sich um ihren Einwand zu kümmern. Seltsamerweise klang seine Stimme durchaus menschlich und nicht so durchdringend wie zuvor. Dann berührte er flüchtig ihre Stirn, bevor er wieder verschwand. Wie ein verheerendes Feuer brannte plötzlich eine alles durchdringende Übelkeit in ihr und ihre Sinne schwanden, während sie mit aller verblieben Kraft dieses Übel zu bekämpfen versuchte. Sie hörte kaum, wie erneut die Stimme aus dem Riss erklang. Alles, an das sie denken konnte, war, dass der Dunkle König sie berührt hatte. Oh Licht, der Dunkle König! „DIE SIEGEL WERDEN SCHWÄCHER, ABER ES BLEIBT NICHT VIEL ZEIT. TUT ES JETZT. UND SORGT DAFÜR, DASS SIE AM LEBEN BLEIBT.“ Sie fühlte, wie sie zu Boden ging und hart aufschlug, als der Trolloc sie losließ. Dann zerrten starke Hände an den Resten ihres Kleides, bevor sich ein großer, gehörnter Schatten über sie schob. Sie begriff, dass es diesmal niemanden geben würde, der einschritt. Hierfür war sie hergebracht worden! Sie begann, zu schreien. Mindestens ebenso quälend wie die Schmerzen und die Erniedrigung war die entsetzliche Übelkeit in ihrem Inneren. Der Schatten selbst war in sie eingedrungen! Es schien Stunden zu dauern, bevor sie sich der Verzweiflung ergab und ihr Geist sich der Leere öffnete. Einst eine stolze und starke Frau, war die Königin Malkiers jetzt nur noch eine leblose Hülle. Ihr Selbst war nicht mehr. Vielleicht war es der Schöpfer selbst, der ihr diese letzte Gnade erwies, denn so erfuhr sie nie, welchem Schrecken ihr Körper Monate später das Leben schenkte. Ihr erster Sohn mochte vorerst entkommen sein, aber der zweite würde die Macht seines Herrn vom Shayol Ghul aus in die Welt tragen. In späteren Jahren wurde er als Shaidar Haran bekannt.
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