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Autor: Vana Diell Veröffentlicht: 31.12.2010, 16:31:38 Letzte Änderung: 03.01.2011, 12:26:41 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Weihnachtsgewinnspiel-Geschichte von Vana Diell Der Mann bewegte sich wie ein Geist durch Tel’aran’rhiod, wie schon seit so vielen Jahren. Sein dicker bauschiger Bart, strahlend weiß, wellte sich über den massigen Leib. Goldverzierte rote Seide, mit weißem Pelz abgesetzt, schmückte ihn. Schwarze blank polierte Stiefel stapften durch den Schnee und schienen doch mit jedem Schritt Meilen zu überwinden. Er war der ungekrönte Meister dieses Ortes. Niemand hatte mehr Zeit als er, um hier zu üben. Hier in den Zwei Flüssen stand eben noch eine Tür offen und war doch sofort wieder geschlossen. Dort befanden sich eben noch ein Paar Schuhe und doch sah man kurz darauf eindeutig einen Besen an eben dieser Wand lehnen. In der Welt der Träume währte nur wenig lang. Obwohl hier die Welt in ein immer währendes diffuses Licht getaucht ist, war es in der wirklichen Welt tiefste Nacht. Wie schon unzählige Male in dieser Nacht griff er nach der Macht und öffnete zwei Tore in die wirkliche Welt. Eins jeweils direkt in den Stuben der Bewohner dieser jedes Jahr größer werdenden Stadt, das andere hoch oben im Norden. Dort befand sich seine Werkstatt. Getarnt von den besten und stärksten Abwehrgeweben, die er in den tausenden von Jahren aufbauen konnte. Die Kunst Gewebe noch beim Weben umzukehren hatte er zur Perfektion getrieben. Ihm war nichts anderes übrig geblieben. Mit Strängen aus Luft und Geist bewegt er Spielzeug, Kleidung und mit Stasisgeweben (er war froh, dass er diese Fähigkeit beherrschte) frisch gehaltenes Obst und Nüsse von einem Ort an den anderen. Gleichzeitig stellte er sicher, dass sich an den Orten an denen er ein Tor öffnete niemand befand und das der Blick aller in der Nähe, die nicht schliefen an ihm und seinem Handeln abglitt. Auch hier musste er in den frühen Jahren sehr schnell seine Fähigkeiten verbessern. Die tragischen Unfälle waren in mehr als einer Hinsicht sehr schmerzhaft gewesen. So viel in so kurzer Zeit zu erledigen verlangte eben Perfektion. Nachdem er sein Werk auch in Arad Doman erledigt hatte, begab er sich ins westlichste der Grenzländer. Wie jedes Jahr hatte er im Süden in Mayene begonnen. Zumindests seit es Mayene gab. In den letzten Jahrhunderten musste er seine Wirkungsbereiche mehrfach ändern. Danach rüber nach Godan und Tear. Weiter nach Westen und in Tanchico änderte er die Richtung über Jehannah, Lugard, Caemlyn und Aringil nach Cairhien. Tar Valon ließ er wie immer aus, aber hier fand man auch kaum Kinder. Seine Fähigkeit die eigene Aufgabe zu definieren waren sehr begrenzt, aber im Laufe der Jahrhunderte hatte er diese Grenzen sehr genau ausgelotet. Er tat einfach was er konnte. Hier in den Grenzländern war sein Vorgehen immer dem größten Risiko ausgesetzt. Hier war die Gefahr von IHM gefunden zu werden am größten. Aber der Befehl läutete wie vor so vielen Jahren immer noch glasklar in seinem Hinterkopf. Tue Gutes für die Kinder und niemals soll jemand wieder etwas von deiner Existenz wissen … Daher hatte er auch die Möglichkeit Tar Valon zu umgehen. Er hatte es geschafft den zweiten Teil seiner Aufgabe überzugewichten. Aber nur um so wenig. Die Aufgabe führte ihn trotzdem jedes Jahr wieder an den Rand des Wahnsinns. Würde es nicht einen dritten Teil geben, hätte er bereits damals dem Ganzen ein Ende gesetzt: … und lebe. Hätte er nicht in den frühen Jahren seiner Existenz die Möglichkeit und Fähigkeit entdeckt sich in Tel’aran’rhiod zu teilen, wenn auch örtlich begrenzt, hätte es ihn womöglich trotz der Anweisung zerrissen. Es gab einfach zu viele menschliche Behausungen, um alle in einer Nacht glücklicher zu machen. Das interessante an der Sache, auch wenn er es nie verstanden hatte, war – es gab hier gar keine Zeit und keinen Raum. Hier war möglich was der Verstand bot. So konnte er seinen Geist in viele Handlungsstränge aufteilen, jeder in hohem Maße fähig die Macht zu nutzen, doch sobald sich die Teile mehr als hundert Meilen innerhalb der Landschaft von seinem eigenen Ich entfernten begannen Sie zu zerfasern und schmerzhaft zu ihm zurück zu schnellen. Auch dies musste er erdulden und genauestens erkunden. An die vielen Tränen mochte er kaum zurück denken. So arbeitete er sich denn mit noch mehr Konzentration in den Osten vorwärts, peinlich genau darauf achtend jeglicher Gefahr bemerkt zu werden aus dem Weg zu gehen. Weiter und weiter durch Chachin und Shol Arbela und über Fal Dara hinaus. Zersplittert in etwa einhundert Gedanken, Geschenke und Süßigkeiten durch die Realitäten bewegend, Hunderttausende von Kindern glücklich machend. Wo war dieses Jahrhundert nur die Idee mit den Rentieren hergekommen. Solche seltsamen Tiere hatte er in tausend Jahren noch nicht gesehen. Eins hatte sogar eine leuchtend rote Nase. Einfach seltsam. Aber auch nicht komischer als die Idee der Geist der Weihnacht käme durch den Kamin herein. Die Nacht war nun beinahe zu Ende und wie jedes Jahr auch seine Kräfte. Er sammelte sich, wurde wieder eins und trat durch das letzte Tor für heute Nacht. Er erreichte die Lichtung und ließ Saidar los. Die Gestalt verblasste und eine hoch gewachsene hübsche Frau in scheinbar mittleren Jahren erschien. Sie hatte leuchtendes kupferfarbenes Haar und trug ein Kleid aus schwärzester Seide. Kein Fleck bedeckte dieses kostbare Stück. Das Schnittmuster und der Stoff kamen aus einem anderen Zeitalter. Ein riesiger wunderschöner Baum stand hier nicht weit vom Auge der Welt, das nun nicht mehr war, entfernt. Eine kurze Zeit lang hatte sie geglaubt der Albtraum sei nun vorbei, als Someshta starb und zu diesem Baum wurde. Doch die Freude hielt nicht lang an. Sie war überzeugt gewesen, dass dieser Baum nicht lange leben würde. Die Zeit würde sich seiner annehmen. Doch nur wenig später war etwas geschehen. Im Umkreis von nur wenigen Meilen wuchsen plötzlich Tannenschösslinge. In weniger als einem Jahrhundert würde dieser Ort von einem Meer aus prächtigen Tannen bewachsen sein. Und sie ahnte es mehr als dass sie es hätte beweisen können, jeder dieser Bäume war mit Someshtas Seele verbunden. Ihr Ende würde nicht so schnell kommen. Es sei denn sie fände eine Möglichkeit, die Menschen dazu zu bewegen alle Tannen zu schlagen. Sie selbst würde den Bäumen nichts antun können. Und so setzte sie sich wie jedes Jahr unter diesen Baum und weinte. Und erinnerte sich …. Ihr Name war Latra Posae Decume. Kaum jemand kannte diesen Namen heute noch. Zu Ihrer Zeit war Sie hoch für Ihre Fähigkeiten in der Macht geschätzt, bewundert für Ihr Talent zu verhandeln und berüchtigt dafür Kinder nicht leiden zu können. Wer sich allerdings gegen Sie stellte fürchtete Sie auch für Ihre Rachsucht. Damals, bevor der Dunkle König versiegelt wurde, hatte Sie mit aller Kraft gegen Lews Therin intrigiert und verhindert, dass er zusammen mit den weiblichen Aes Sedai einen mächtigen Zirkel gegen den Dunklen Herrn errichten konnte. Stattdessen hatte Sie einen Plan ausgearbeitet die zwei mächtigsten Sa’angreale der Welt zu erschaffen. Sie hatte Sammael die Information zukommen lassen, wo die Ter’angreale zu deren Kontrolle hergestellt wurden und er sollte diesen Ort überrennen und mit ihr zusammen dem Dunklen Herrn die Welt zu Füßen legen. Doch alles ging schief. Sie hatte eine Versammlung des Schattens am Shayol Ghul einberufen, um Ihren Erfolg bekannt zu geben und den Dunklen König zu befreien, doch Sammael versagte. Die Ter’angreale verschwanden. Doch gleichzeitig, während sie in der Halle der Diener noch ein letztes Mal ihre Intrigen gegen Lews Therin spann, griff dieser zusammen mit über einhundert männlichen Gefährten den Shayol Guhl an. Sie versuchte noch rechtzeitig dorthin zu eilen und ihn aufzuhalten, doch Someshta, der seinen besten Freund natürlich begleitet hatte, konnte ihn retten und behielt nur eine tiefe Narbe davon. Dort tat Lews Therin etwas sehr Seltsames. Er, der sie nie wirklich leiden konnten, ersetzte ihre Verbindung zu IHM und verband sie stattdessen mit Someshta und setze sie dann einem unbrechbaren Zwang aus. Er war der stärkste Machtlenker aller Zeiten. Wer sollte den Fluch auch brechen. Danach schaffte er es dort IHN und die anderen dreizehn Auserwählten einzusperren. Er tat das Schlimmste, was er ihr hätte antun können. Tue Gutes für die Kinder und niemals soll jemand wieder etwas von deiner Existenz wissen und lebe. Natürlich wurde mein Verrat bekannt, auch wenn ich danach von der Bildfläche verschwand. Someshta und ich gingen fortan allem und jedem aus dem Weg. Der Zwang war es auch, der mich dazu brachte mich selbst zu geißeln. Mein eigener Ideenreichtum diesbezüglich sorgte sehr schnell dafür, dass mir zum Beispiel Unfälle mit den Wegetoren nicht mehr passierten. Auch die Erkundung meiner Grenzen in Te'aran'rhiod erweiterten sich unsagbar schnell. Was mich amüsierte waren Schriften, die vor einiger Zeit von Jorille Mondevin, Königliche Historikerin am Hofe von Kandor veröffentlicht wurden. Dort hiet es in einem Absatz: "Vor ihrem Tod während der Zerstörung der Welt (deren Ort und Zeit leider nicht aus diesem Material abgeleitet werden kann) erreichte Latra Posae offenbar einen Bekanntheitsgrad, der sogar an den von Lews Therin heranreichte. Während der Kämpfe gegen die Schattenverschworenen, bevor der Zerstörung der Welt das beendete, das damals als vergleichsweise unbedeutend angesehen wurde, erhielt sie den Namen Shadar Nor, was man am besten mit "Schattenschnitter" oder vielleicht "Schattenschlitzer" übersetzt (die Schwierigkeiten einer präzisen Übersetzung aus der Alten Sprache mit all ihren mannigfaltigen Bedeutungen werden uns immer erhalten bleiben). Daher ist es ironisch, dass kein anderes bisher entdecktes Dokument sie oder ihre Errungenschaften erwähnt. Vielleicht wird dies hier dazu dienen, Latra Posae Decume zu ihrem angemessenen Platz in der Geschichte zu verhelfen." (*) Was Jorille Mondevin nicht wusste war, dass in dem Kontext der Geschichte die Übersetzung für Shadar Nor „Schnitter des Schattens“ bzw. „Schlitzer des Schattens“ war. Auch der Grund für meine kurzzeitige damalige Berühmtheit war vor diesem Hintergrund vermutlich zu verstehen. Sie lächelte müde nachdem keine Träne mehr übrig war. Sie wusste sie hatte viel zu tun. Sie musste Holz, Metalle und Farben besorgen, Spielzeug anfertigen und Leckereien in neue Stasisgewebe verstauen. Sie hatte nur noch ein Jahr Zeit. (* Zitat aus : Der Schlag gegen Shayol Ghul von Robert Jordan)
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