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Zeit der Geheimnisse



Autor: Candlelight
Veröffentlicht: 31.12.2010, 16:45:03
Letzte Änderung: 03.01.2011, 12:27:00
Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ]

 Abstract: Weihnachtsgewinnspiel-Geschichte von Candlelight


Schnee fiel vom Himmel, soviel wie lange nicht mehr. Naruni Sedai schritt durch die Straßen Tar Valons und besah sich die Auslagen der Kerzenmacher.
Es wurde langsam Zeit. Das Lichterfest stand vor der Tür.
Naruni öffnete die dunkle Holztür und trat in den kleinen gemütlichen Raum, der im schummrigen Kerzenlicht erleuchtet war.
Auch wenn ihr die Kälte nichts mehr ausmachte, so war es doch gleich ein ganz anderes Gefühl drinnen im warmen zu sein.
Der Kerzenmacher war ein alter Mann mit einer Halbglatze und einer fleckigen Schürze. Sie kannte ihn schon viele Jahre.
„Frau Nara! Wie schön euch wieder zu sehen!“
„Meister Geren, wie ich sehe seid Ihr wie immer fleißig. Ja, das Jahr ist um. Es ist sogar höchste Zeit. Dieses Jahr bin ich, für meinen Geschmack, schon viel zu spät dran.“
Meister Geren nickte. Er wusste natürlich, dass sie eine Aes Sedai war. Als sie ihn das erste Mal besucht hatte, war dem nicht so gewesen, aber irgendwann war auch Naruni die Alterslosigkeit anzusehen gewesen. Und natürlich verhielt sich eine frischgebackene Aes Sedai anders, als eine die schon Jahre den Schlangenring trug.
Die Tür wurde aufgerissen und die Enkelinnen des Kerzenmachers stürmten lachend herein. Ein paar Flocken wehten durch die Tür.
Sie trugen Mützen, die aus guter Wolle von den zwei Flüssen waren. Dem Kerzenmacher ging es gut. Und dass auch in der hellen Jahreszeit. Naruni Sedai war hieran nicht ganz unschuldig.
Lächelnd sah sie sich um. Es gab große Kerzen und kleine Kerzen. Besonders prunkvolle Kerzen, die mit Glitzer verziert waren, und schlichte Kerzen, Kerzen mit Motiven und Kerzen in ungewöhnlichen Formen.
„Wie jedes Jahr?“, fragte Meister Geren. Naruni Sedai nickte und nahm die Kiste, die der Kerzenmacher bereits vorbereit hatte, entgegen.
Sie öffnete sie nie im Geschäft. Nicht mehr. Sie konnte sich auf seine Arbeit verlassen. Genauso wie er sich darauf verlassen konnte, dass sie seinen Laden weiter empfahl und ihm neue Kunden schickte.
Sie zahlte die Summe und legte noch ein paar Silbermünzen dazu.
„Dieser Winter ist besonders kalt. -Wie geht es eurer Frau?“

Die Kinder liefen wieder nach draußen ins Freie, dort wo ihre Freunde mit Schneebällen in der Hand warteten. Rasch waren die Kerzen aufgebaut und die Kinder stellten sich ein paar Schritt entfernt in einer Reihe auf. Jetzt galt es die Kerzen mit den Schneebällen zu treffen.

„Es wird nicht besser, aber es wird auch nicht schlechter.“
Der Mann zuckte mit den Achseln.
„Eine Freundin hat mir ein paar Kräuter gegeben. Vielleicht helfen sie ihr.“

Die Aes Sedai stellte die Kiste kurzer Hand auf den wachsbekleckerten Boden und zog etwas aus ihrer Tasche. Es war ein kleiner Beutel, der schwach nach getrocknetem Bitterwurz duftete.
Die Frau des Kerzenmachers hatte bei einem Unfall ihr linkes Bein verloren.
Aes Sedai waren nicht allmächtig. Aber jeder Mensch, ob nun Aes Sedai oder nicht, konnte etwas tun, damit es anderen besser ging.
Natürlich sah das nicht jeder so. Es gab genug vom Licht verlassene. Aber auch diese Taten manchmal etwas Gutes.
Sie reichte dem Kerzenmacher den Beutel und nahm dann die Kiste, die mit hellblauen Vögeln verziert war, wieder hoch.
Es war Zeit zu gehen.

Sie wechselten noch ein paar Worte des Abschieds und wünschten sich ein schönes Lichterfest, dann öffnete die Aes Sedai die Tür und trat hinaus ins Schneetreiben.
Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
Nichts war ungewöhnlich daran, ein Päckchen, einen Beutel oder gar eine Kiste mit sich herumzutragen. Nicht in diesen Tagen, so kurz vor dem Lichterfest.
Soviele Menschen eilten durch die weiße Stadt, die noch weißer war, jetzt da es so stark schneite. Jeder zweite war bepackt oder zog einen Schlitten hinter sich her.
Es war die Zeit der Geheimnisse.
Auch Naruni hatte ein Geheimnis.

Naruni Sedai, trat in eine Gasse und ging zu dem kleinen Haus mit den rosanen Fensterläden, dessen Tür an einen Buchdeckel erinnerte. Die Kunst der Ogier, war selbst an dieser Gasse nicht vorüber gegangen.
Sie machte Halt und klopfte mit einem Luftstrang so stark an die Tür, dass man es im Hause hören musste. Dies wiederholte sie viermal.
Das war das Zeichen.
Schon waren eilige Schritte zu hören und die Tür ging auf.
Die kleine Frau mit der roten Mütze lies sie mit einem Grinsen herein.
„Und ich dachte schon, du kommst dieses Jahr gar nicht mehr vorbei, Schwester. Wir warten schon seit Tagen auf dich!“
„Ich wurde aufgehalten.“
Die Tür wurde hinter ihr geschlossen und sie machten sich auf zum Hinterzimmer. Hier saßen zwei andere Frauen beim Tee, die Handarbeiten hatten sie achtlos auf den Tisch gelegt. Aufregung stand ihnen ins Gesicht geschrieben und auch bei Naruni war nicht mehr viel von der berühmten Aes Sedai-Gelassenheit zu sehen.
Die größere der beiden Frauen sprang auf, kaum dass Naruni das kleine Zimmer betreten hatte, auf dessen Boden ein roter Teppich aus Illian lag.
„Endlich bist du da Schwester! -Wir hatten schon angenommen, dass du keinen Gefallen mehr an diesen Treffen findest.“
Naruni verzog das Gesicht. „Wie kannst du so etwas nur denken!“ Selbst wenn dieser Tag je kommen sollte, so würde sie dennoch niemals eines dieser Treffen versäumen.
Rasch stellte sie die Kiste auf den Tisch. Niemanden kümmerte es, dass die Kiste auf dem Strickzeug stand.
„Mach sie auf!“, kreischte die letzte Frau voller Vorfreude. „Ich will sehen, was es diesmal ist!“
Naruni grinste. „Das wollen wir wohl alle.“ Ohne zu zögern knipsten ihre Finger geschickt den silbernen Verschluss auf. Langsam hob sie den Deckel und Tannenduft schlug ihnen entgegen.
Neugierig hatten sie wie kleine Kinder die Köpfe über die Kiste gebeugt. Kleine Tannenzweige verbargen den Inhalt. Schnell waren diese zur Seite geräumt und ein weiteres Kästchen erschien. Die Frau mit der roten Mütze trat nun vor und hob das Kästchen heraus.
„Dieses Jahr bin ich dran.“ Mit einem verschmitzten Lächeln hob sie den Deckel an und zog vier Karten heraus.
Rasch wurden die Karten auf den Tisch gelegt.

„Lasst uns sehen, welche Häuser zum Lichterfest besonders hell erstrahlen werden! Lasst uns sehen, welche Häuser wir in diesem Jahr abbrennen!“, quietschte eine der schwarzen Schwestern fröhlich.
Naruni sog scharf die Luft ein.
Die erste Karte zeigte ein Haus, dass sie nie zuvor gesehen hatte, eine ihrer schwarzen Schwestern musste es kennen. Ganz ähnlich ging es ihr mit dem zweiten Haus. Das dritte Haus, hatte rosa Fensterläden und ein gemütliches Hinterzimmer...
... und das vierte Haus, war das Haus des Kerzenmachers.

Dieses Jahr würden wahrlich viele Kerzen brennen.






03.01.2011 21:49:48

Nebelleuchte

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oO
Und da heißt es, ICH sei schattig!!!

Aber eine sehr schöne Gesichte *ganz dickes Lob*

*fragt sich aber doch, was wohl passiert wäre, wenn eine der Karten die Weiße Burg gezeigt hätte* *lol*

---
Whatever the Creator could build, the Dark One could destroy. Behüter von Kyo
04.01.2011 09:56:51

Vana Diell

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wenn wir Glück haben zünden sie das Haus mit den rosa Fensterläden an, solange sie drin sind :-), hat mir sehr gefallen
---
“No. I’m not lost. Finally. It feels like a great long time since I’ve understood the path before me.”
04.01.2011 13:31:29

Verin

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Schattig, schattig *schaut zu Nebelleuchte* Hast du Candlelights Hand beim Schreiben geführt?

Schöne Geschichte!

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Sa souvraya niende misain ye
02.02.2011 18:34:19

Zuzan al`Dai

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Sehr interessant und ein überraschender Schluß.



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