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Autor: majedred Veröffentlicht: 13.02.2014, 14:02:15 Letzte Änderung: 13.02.2014, 14:02:15 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Ein kleinen Text geschrieben über einen interessanten RdZ-Charakter, den wir nicht näher kennenlernen. Die alte Frau spürte, wie die Aes Sedai noch einmal unwillkürlich die Quelle berührte, bevor sie den Rand des Steddings passierte. Vor so vielen Jahren hatte sie diesen Ort gefunden und sofort seinen Wert erkannt. Er war ideal für ihr Tun. Ein enges Tal schlängelte sich in das bewaldete Plateau hinein. Teile des Tals lagen bereits im Stedding. Manchmal wichen die Felswände auseinander und ließ Platz für einen Garten oder etwas Weidefläche für ihre Ziegen, manchmal rückte sie zusammen, bis kaum noch genug Raum war für den Weg und das Flüsschen, das es gegraben hatte. Im Frühjahr, wenn der Schnee schmolz, schwoll das Flüsschen an, überspülte den Weg und machte es unmöglich, das Tal zu verlassen. Sie hatte Jahre gebraucht, die verborgenen Wege hoch zum Plateau zu finden. Schon vor ihr musste jemand erkannt habe, wie sinnvoll es war, einen Ort zu beherrschen, an dem man die Macht nicht lenken konnte. Die verfallenen Gemäuer am Eingang des Tals mochten früher eine Festung gewesen sein, angelegt von einem längst vergessenen Herrscher. Der Weg neben dem Fluss war geschickt verbreitert worden, ohne dass es zu offensichtlich war. Die Kammern in der Felswand boten früher sicherlich Platz für die Vorräte einer Armee. Die meisten waren jetzt eingestürzt, doch es waren noch mehr intakt, als sie nutzen konnte. Vielleicht dienten einige der Kammern damals als Zellen für Aes Sedai. Ohne die Macht hätte eine stabile Tür am Eingang einer Zelle auch eine Aes Sedai beliebig lange festhalten können. Ach ja, die Aes Sedai. Die alte Frau hatte sie für einen Moment vergessen. Manchmal benahm sie sich fast wie eine Braune, über diesen Ort nachzudenken und dabei eine Aes Sedai an der eigenen Tür vergessen. „Sie muss stark sein, sehr stark sogar, wenn ich sie bereits am Eingang des Tals spüren konnte!“, dachte die alte Frau. Schon immer konnte sie den Funken aus größerer Entfernung als andere spüren. Aber es auf diese Entfernung zu können, war ungewöhnlich. Stark war gut. Die Stärke selbst war nicht von Bedeutung, auch wenn sie der jungen Aes Sedai später eine hohe Position in der Burg sichern würde. Wenn sie jedoch so stark war, war sie in der Burg verhätschelt worden, war noch weich und formbar. Material, mit dem die alte Frau arbeiten konnte. Würde sie es sein, der die alte Frau Wissen weitergeben und Kraft vermitteln würde. Die Eine, auf die sie so lange schon gewartet hatte. Die eine, deren Weg sie beeinflussen würde, damit sie im Stande wäre, etwas zur Rettung der Welt notwendiges zu tun? Mohindhra Sedai, die Wahrträumerin, hatte der alten Frau dies vorhergesagt. Dass sie ihren Traum, zur Burg zu gehen und selbst eine Aes Sedai zu werden, aufgeben musste, um einer junge Frau in Grün Demut, Ausdauer und Stärke beibringen zu können. „Wenn sie es nicht ist, ist es auch egal. Ich werde weitermachen und weiter warten, dass sich die richtige zeigt.“, sagte die alte Frau zu sich selbst, aber sie wusste es besser. Sie spürte es in ihren steifen Knochen und ihren schmerzenden Muskeln, dass ihr die Zeit knapp wurde. Licht, sie hatte Muskeln, von denen sie nur wusste, weil sie ihr Schmerzen verursachten. Das Alter selbst kann also ein Lehrmeister für neue Erfahrungen sein. Hätte man Mohindhra Sedai dies erzählt, sie wäre selbst von ihrem Sterbebett aufgesprungen und hätte begierig nach einem Weg gesucht, diese neuen Erfahrungen auszukosten. Sie war wirklich eine Braune gewesen. Nun, die junge Aes Sedai war bald hier, hergeführt vom kunstvollen Netz von Gerüchten, die sie im Laufe der Zeit sorgsam um sich aufgebaut hatte. Was war noch zu tun? Der Schmuck? Den trug sie bereits. Sie würde ihn wohl nicht brauchen, aber sicher ist sicher. Ihr Name! Richtig, sich an ihn zu erinnern, war wichtig. Durch ihre Zeit bei den Kusinen hatte sie viele Namen getragen und noch mehr Berufe ausgeübt, bis sie sich von über hundert Jahren hier in den Schwarzhügeln niedergelassen hatte. Wie hieß sie hier? Ach ja, richtig: Norla Die alte Frau ging langsam um das Haus herum und wartete auf die näher kommende Aes Sedai. |
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