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Autor: Raziel Veröffentlicht: 06.03.2002, 10:34:59 Letzte Änderung: 06.03.2002, 10:49:38 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Dies ist nun der erste Teil der Geschichte von Raziel. Wie er zur Weißen Burg kam und Amyrlin ihm ihre Ziele offenbarte. Als er sein Zimmer betrat, schloss er die Türe und schlüpfte direkt aus seinem verschwitzten Hemd. Im Moment spürte er jeden Muskel seines Körpers. Er musste aufhören, so verbissen zu trainieren. Gerade wollte Raziel sein Schwert ablegen, als sein Blick auf den weißen Seidenschal fiel. Er lag auf seinem Bett und vermittelte den Eindruck, achtlos dorthin geworfen worden zu sein. So sollte es auch sein. Niemand durfte ahnen, dass dies eine Botschaft der Amyrlin war. Ein weißer Seidenschal bedeutete: Wir müssen uns am Abend im alten Weinkeller treffen. Nun war es Nachmittag und Raziel hatte noch ein wenig Zeit, um sich auszuruhen – denn ein Treffen mit der Amyrlin konnte man nicht als gemütliche Plauderstunde bezeichnen. Er zog sich ein frisches weißes Hemd an, steckte es in die schwarze Hose und legte sein Schwert endlich ab. Hierbei strich er gedankenverloren über die Scheide mit dem seltsamen Emblem, welches er mittlerweile blind zeichnen konnte. Es zeigte den Kopf eines Adlers, der von zwei Dolchen durchstoßen wurde. Die kleinen, vergoldeten Dolchgriffe waren sehr fein herausgearbeitet worden und gingen nahtlos in den Kopf des Adlers über. Auf der gegenüberliegenden Seite oben, traten die Dolchspitzen aus dem Kopf heraus. Darüber war ein Spruchband aus dem Edelmetall herausgearbeitet worden und enthielt die Worte Al'radur tocli hera Ca'arlori . Die Bedeutung dieses Spruches hat ihm niemand erklären können. Nicht einmal die Amyrlin. "Der Spruch stammt wahrscheinlich aus einer Zeit vor dem Zeitalter der Legenden. Dies scheint die Urform der alten Sprache zu sein.", war ihre einzige Antwort auf seine Frage. Das Schwert hatte ihm sein Onkel Thoral geschenkt, als er sein Heimatdorf verließ. Das war schon so lange her – ganze acht Jahre stand er nun schon im Dienst der Weißen Burg. Sein Elternhaus lag am Ortseingang von Devenritt und war ein gern besuchtes Lokal im Gebiet der Zwei Flüsse. Über der massiven Eichentüre, die den Vordereingang bildete, stand auf einem Schild Zum alten Steinweg . Kaum einer der zahlreichen Gäste erinnerte sich an die Herkunft des Namens. Früher, als im Gebiet der Verschleierten Berge die Steine für die Häuser in den Städten abgebaut wurde, führte einer der Transportwege gradewegs an der Schenke vorbei. Raziel war das einige Kind von Wordur und Kleara al'Narazal. Wordur kümmerte sich um das Wohlergehen der Gäste und achtete stets auf eine tadellose weiße Schürze. Seine Frau zog die Arbeit in der Küche vor und war im ganzen Ort für ihre Tollkrautaufläufe bekannt. In den Sommermonaten halfen zwei junge Mädchen aus dem Ort aus, da ebenfalls zehn Zimmer für Gäste zur Verfügung standen. Raziel hielt sich mit Vorliebe im Stall auf und versorgte die Pferde. Er liebte den Geruch von Heu und Pferden. Später wollte er einmal den elterlichen Betrieb übernehmen und auch die weiße Schürze tragen – doch die Pferde wollte er auch dann noch selber versorgen. Als Raziel fünfzehn Jahre alt war, kam eine Frau in ihre Schenke und blieb für einige Tage. Sie stellte sich als Danira Cihola vor und faszinierte ihn durch ihre alterlose Schönheit. Auf die Frage, was sie in diese abgeschiedene Gegend verschlagen hatte, antwortete sie stets mit verträumtem Blick:" Ich bin auf der Suche nach alten Legenden. Und hier, im Gebiet der Zwei Flüsse gibt es eine Menge davon." Am Abend des dritten Tages ihres Aufenthaltes ging Raziel wie gewohnt nach dem Abendessen auf sein Zimmer. Er hatte seinem Onkel Thoral bei der Schafschur geholfen und trottete nun sehr müde die Treppe hinter der Küche zu seinem Zimmer hinauf. Nachdem er sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte und die Wäsche ordentlich auf den Stuhl gelegt hatte, legte er sich in sein Bett und schlief sofort ein. Wie jede Nacht, seit mindestens einem Jahr, träumte er von einer Sommerwiese mit vielen Blumen. Er stand auf dem saftigen Gras und hörte ringsherum das Stimmengewirr der Vögel. Als er an sich herunterschaute, bemerkte er, dass er seine Lieblingskleidung trug: ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Seine Schuhe waren aus braunem Nappaleder angefertigt worden und sahen sehr teuer aus. Er atmete den Duft der Blumen ein und ließ die sanfte Briese sein Gesicht streifen. Mit geschlossenen Augen lief er los. Anfangs hatte ihn der nächtliche Traum von der Wiese irritiert und er fürchtete, langsam den Verstand zu verlieren. Doch dann erkannte Raziel, dass dies eine tiefere Bedeutung haben musste. Denn manchmal sah er zwischendurch andere Dinge, die ihn nachdenklich stimmten. Beispielsweise sah er seinen Vater Wodur, wie dieser in seinem Lesezimmer jämmerlich verbrannte. Und er am nächsten Tag, vorgewarnt durch seinen Traum, in das Lesezimmer ging, sah er, wie Wodur mit einer Kerze in der Hand beim Lesen eingeschlafen war. Ein anderes Mal sah er seinen Freund Pandorax al'Catras mit einem Dolch in der Hand durch fremde Städte ziehen. Raziel wusste, dass diese Dinge, die er sah, irgendeine Bedeutung für die Zukunft haben mussten. Doch manchmal waren die Informationen sehr stark verschlüsselt und er erkannte erst im Nachhinein die Bedeutung. Über seine Träume sprach er mit niemandem, da er fürchtete, sonst vor die Versammlung gestellt zu werden und nachher vor der Seherin Rechenschaft ablegen zu müssen. Seit die Geschichte mit Rand al'Thor im Nachbarort Emondsfeld passiert ist und das ganze Gebiet von Trollocs und Kindern des Lichts heimgesucht wurde, war man schnell dabei, wenn es darum ging, Schattenfreunde zu finden. Doch jetzt, nach einem Jahr, hatte er sich an sein Traumland, wie er es nannte gewöhnt und genoss den nächtlichen Spaziergang auf der Blumenwiese. Als Raziel die Augen wieder öffnete, blieb ihm fast das Herz stehen – vor ihm stand Danira Cihola, gekleidet in ein hellblaues Seidenkleid, und blickte ihn unvermindert an. An ihr war keine Gefühlregung zu sehen und Raziel fragte sich, ob sie immer so ruhig blieb. "Was machst Du hier, Raziel? Tel'aran'rhiod ist sehr gefährlich. Wie kommst hierher?" " Ich gehe jede Nacht auf dieser Wiese spazieren. Manchmal sehe ich hier auch Dinge aus der Zukunft. Warum ist dieses Tel – wie nanntet Ihr es?" "Tel'aran'rhiod – die Welt der Träume" "Ja, Tel'aran'rhiod denn so gefährlich? Und warum seit Ihr hier?" Raziel wollte sich gar nicht mehr beruhigen. In seiner Traumwelt befand sich ein anderer Mensch und er konnte sich mit ihm unterhalten. "Das ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie Dir morgen, nach dem Frühstück. Dann treffen wir uns unter der großen Eiche vor dem Haus." Und nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, war sie wieder verschwunden und Raziel blickte sich um, ob sie sich vielleicht nur irgendwo versteckte. Nun konnte er seinen Spaziergang nicht mehr so gemütlich fortsetzen. Viele Fragen schossen ihm durch den Kopf und ließen ihn sehr schnell wieder erwachen. Mittlerweile ging die Sonne über dem Horizont auf und tauchte sein Zimmer in ein warmes Rot. Raziel wusch sich, zog seine Kleidung an und eilte nach unten. Er konnte es kaum erwarten, mit Danira Cihola zu sprechen. So schlag er sein Frühstück hinunter und lief nach draußen zur Eiche. Dort saß sie bereits und blickte ihn an. " Guten Morgen, Frau Cihola. Bin ich zu spät?" "Nein, Raziel.", sie blickte ihn an. "Laß uns ein Stück spazieren gehen." Sie gingen geradewegs aus Devenritt hinaus und spazierten durch die Felder. Hier wurde Tabak angebaut und man sah viele Menschen, die sich auf den Feldern um die Pflege der kleinen Sprösslinge kümmerten. Die Sonne war schon recht warm für diesen Frühling und Raziel hörte Frau Cihola aufmerksam zu. " Tel'aran'rhiod – die Welt der Träume ist eine Welt, die außerhalb unserer Realität liegt. Sie befindet sich in den Zwischenräumen des Gewebes. Aber diese Theorie will ich Dir jetzt ersparen. Du wirst es noch früh genug lernen. Erzähle mir, wie alles begann, Raziel." "Nun, vor etwa einem Jahr, träumte ich von einer Sommerwiese und tollte auf ihr herum. Dass der Traum die ganze Nacht andauerte, wurde mir erst hinterher klar. Jedenfalls stolperte ich in einer Mulde und fiel hin. Als ich kurz darauf erwachte, hatte ich eine große Schürfwunde am Bein." "Ja, ja. Die Wunden, die Dir in Tel'aran'rhiod zugefügt werden, sind real.", bemerkte Danira Cihola. Eine große Sorgenfalte war auf ihrer Stirn zu sehen und bildete einen starken Kontrast zu ihrem gefühlskalten Gesichtsausdruck. "Frau Cihola, erlaubt mir eine Frage." Sie nickte kaum merklich. "Woher wisst Ihr das alles?" "Ich befasse mich schon seit Jahren mit der Welt der Träume. Da Du das Talent der Traumgänger besitzt, musst Du geschult werden. Tel'aran'rhiod birgt Gefahren, denen Du so nicht gewachsen bist." "Das bedeutet, ich muss mit Euch gehen. Ich habe keine Wahl." "So würde ich es nicht ausdrücken, aber es ist besser für Dich, mein Junge." Sie lächelte ihn überlegen an. "Woher weiß ich, dass Ihr mich lehren könnt?" "Wir haben in Tar Valon gute Möglichkeiten, Dich zu schulen." "Dann seit Ihr also eine..." Nein, das konnte nicht sein, aber gleichzeitig war es die einzige Möglichkeit . Er räusperte sich." Dann seit Ihr also eine Aes Sedai?" "Richtig, mein Junge." Sie schenkte ihm ein kaltes Lächeln, welches nicht einmal ihre Augen berührte. Kann ich ihr vertrauen? Was würden meine Eltern dazu sagen? Andererseits habe ich so die einmalige Chance, etwas von der Welt zu sehen. sfsdf "Entschuldigt mich, Frau Cihola, ich meine Danira Sedai. Ich muss mit meinen Eltern sprechen." "Nur zu. Aber erzähle niemandem im Dorf etwas davon." Sie blickte ihm kurz nach, als er im Laufschritt zur Schenke seines Vaters lief. Dann holte sie ein kleines, in braunes Leder gebundenes, Buch heraus und machte einige Notizen hinein. Wie gut, dass ich schon gewisse Vorkehrungen getroffen habe. Sie schaute zum Himmel hinauf und erblickte einen großen Nebeladler, der mit seiner Flügelspannweite von beinahe zwei Spannen ruhig seine Kreise zog. Der Himmel war strahlend blau und wies keine Wolke auf. Irgendwo in der Nähe sang eine Drossel ihr Frühlingslied und erhielt als Antwort das laute Quaken vom nahegelegenen Teich. Raziel lief geradewegs in die Küche und hätte beinahe seine Mutter umgerannt. "Pass doch auf!" fuhr sie ihn böse an und fuchtelte wild mit einer Suppenkelle herum. "Ich muss Dich ganz dringend sprechen, Mutter." Er konnte seinen Mitteilungsdrang kaum bremsen. "Hat es nicht Zeit bis nachher? Du siehst doch, dass ich die Einköpfe für heute Mittag vorbereiten muss." Mit großen Augen blickte er sie an. "Ach," stöhnte sie auf, "also schön. Dann erzähl mir, was Du auf dem Herzen hast." Kleara wischte sich schnell die Hände an der, mit Blumen verzierten, Schürze ab und bedeutete Raziel, mit ihr ins Lesezimmer ihres Mannes zu gehen. Er erzählte ihr von seinen Träumen und seinem Gespräch mit Danira Sedai. Kleara hörte aufmerksam zu und nickte von Zeit zu Zeit. Erstaunen war aus ihrem Gesicht nicht abzuleiten. Als er am Ende seiner Ausführungen angekommen war, sagte sie lange Zeit nichts. Sie strich ihre Schürze glatt und blickte aus dem Fenster auf die Eiche, die dem Raum immer etwas vom Licht der Sonne raubte. Die Minuten vergingen und kamen Raziel wie Stunden vor. Schließlich sprach sie: "Frau Cihola hat heute morgen mit Deinem Vater und mir gesprochen und uns nahegelegt, Dich ihr anzuvertrauen. Sie sagte, Deine Fähigkeiten könnten Dich eines Tages umbringen, wenn Du nicht geschult wirst. Nun, Dein Vater und ich, wir wollen für Dich stets das Beste. Und wenn Deine einzige Chance in Tar Valon liegt – dann musst Du eben dorthin. Versprich mir nur, dass Du mir von Zeit zu Zeit schreibst und uns am Namenstag Deines Vaters besuchen kommst." "Ja, Mutter. Das werde ich" Kleara begann zu weinen und Wodur legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. Niemand hatte ihn kommen hören. Er lächelte seinen Sohn an und winkte ihn zu sich her. Dann schloss er ihn in seine Arme und drückte ihn ganz fest an sich. "Pass gut auf Dich auf. Und merkte Dir eins. Auch wenn wir Dich in die Obhut der Aes Sedai geben. Vertraue ihnen niemals ganz. Sie lügen nicht – aber die Wahrheit, die sie sprechen, ist nicht immer die, die Du zu hören glaubst. Und vergiss uns nicht ganz." "Nein, Vater. Ich komme Euch besuchen." Nach diesen Worten löste er sich aus der Umarmung seines Vaters und lief in sein Zimmer. Vielleicht sollte ich schon mal meine Sachen einpacken? Da klopfte es an die Türe und herein kam Pandorax und blickte sich erstaunt um. "Du siehst so nach Aufbruchsstimmung aus." "Ich muss für einige Zeit verreisen. Frau Cihola hat mir angeboten, mir in ihrer Heimat Unterricht zu geben." Er musste seine Worte sehr genau wählen. Einerseits wollte er seinen Freund nicht belügen, andererseits brauchte er auch nicht alles zu erfahren. "Wohin geht denn die Reise?" "Ich weiß es nicht. Sie sprach von einer Überraschung." Blut und Asche. Wenn er nicht mit den Fragen aufhört, muss ich ihn aus dem Zimmer schmeißen. "So so. Nun ja, ich werde wohl auch für einige Zeit Devenritt verlassen. Ein Händler hat mir von den großartigen Städten in der Welt erzählt. Ich will endlich mal etwas erleben und nicht Jahr für Jahr die Schafe meines Bruders scheren. Ich wünsche Dir eine gute Reise, Raziel. Ich werde gleich aufbrechen. Meine Familie habe ich schon in Kenntnis gesetzt. Die sind mächtig böse, können mich aber nicht aufhalten. Die wissen, dass ich den Sturkopf meines Großvaters Jirtu geerbt habe." Die beiden Freunde umarmten sich kurz freundschaftlich und Pandorax verließ das Zimmer. "Vielleicht sehen wir uns ja mal in einer dieser Städte," murmelte Raziel, nachdem sein Freund die Türe geschlossen hatte. Da klopfte es schon wieder. Kommt jetzt etwa Fihola und will sich auch noch von mir verabschieden? Fihola war einst seine große Liebe. Doch das war nun lange her und zählte nicht mehr. "Herein." Danira Sedai trat herein. "Oh, ich sehe Du packst schon. Das ist gut. Ich wollte nämlich heute aufbrechen. Eigentlich wollte ich ja nach Emondsfeld weiter, aber so wie die Sache aussieht, hat sich die Lage verändert. Wir brechen direkt auf zur Weißen Burg." Hiernach verließ sie sein Zimmer wieder und Raziel begann mit dem Einpacken seiner Habseligkeiten. Neben einigen Habseligkeiten durfte natürlich auch nicht seine kleine Harfe fehlen. Wann immer er Zeit und Lust hatte, setzte er sich ans offene Fenster seines Zimmers und spielte ein kleines Liedchen. Und letztes Jahr, beim Bel Tine durfte er zum Tanz aufspielen – da war er richtig stolz gewesen. Schon wieder klopfte es an seine Türe und herein trat sein Onkel Thoral. In den Händen hielt er ein schönes Schwert. "Hier, mein Junge. Ich möchte es Dir schenken, jetzt, da Du in die Welt ziehst. Deine Mutter hat es mir erzählt. Die Weiße Burg nicht so schlecht wie ihr Ruf. Mein Onkel Gutrian ist vor vielen Jahren ebenfalls aufgebrochen um sich ausbilden zu lassen. Nun ist er Behüter einer blauen Ajah. Ich habe ihn ein paar Mal während seiner Ausbildung besucht. Die Frauen in der Burg waren alle sehr nett zu mir. Doch dieses Schwert – ich habe es damals im Aielkrieg in Andor getragen – möchte ich Dir zum Abschied schenken. Es ist seit vielen Generationen im Besitz meiner Familie. Doch da Deine Tante und ich keine Kinder bekommen können, sollst Du es erhalten. Das Schwert wird Dich nie im Stich lassen, wenn Du es sorgfältig pflegst." Beim Gedanken an die Worte seines Onkels zuckte Raziel zusammen. Stimmt. Das Schwert muss ich mal wieder reinigen. Er holte das Tuch aus der Schublade seines Schreibtisches hervor uns und begann das Schwert zu reinigen. Hierbei ließ er erneut seinen Erinnerungen freien Lauf. Die Reise nach Tar Valon verlief ohne größere Schwierigkeiten. Sie gaben sich als Frau Cihola und ihr Neffe Raziel aus. Den Ring mit der Schlange hat er die ganze Zeit über nicht an ihrer Hand gesehen. Den Umständen entsprechend sprachen sie sich mit Du an und behielten es auch noch nachher bei. Ihre Pferde legten die Tagesreisen ohne Mühe zurück und schienen auch ganz und gar mit ihren Reitern zufrieden zu sein. Es reichten oftmals die kleinsten Bewegungen mit den Zügels aus, um sie zu dirigieren. Daniras Pferd war ein stolzer hochgewachsener Schimmelhengst, der trotz seines Temperaments leicht zu führen war – zumindest für Danira. Raziel ritt einen schwarzen Hengst, der nicht ganz so groß wie Daniras Schimmel war, aber dafür kräftigere Beine aufwies. Sie machten Station in vielen Städten, die Raziel nie gedacht hätte zu sehen: Weissbrücke, Vier Könige und Caemlyn, dessen Innenstadt von den legendären Steinmetzen der Ogier errichtet wurde. In Aringill stiegen sie in ein Schiff und legten den Rest der Reise auf dem Erinin zurück. Während der ganzen Reise sprach Danira nicht ein Wort über die Welt der Träume und blockte Raziels Fragen auch direkt ab. "In der Weißen Burg wirst Du noch genug erlernen." Als sie endlich Tar Valon erreichten waren Raziels Nerven bereits bis zum Zerreißen gespannt. Er achtete gar nicht auf die Stadt mit ihren prachtvollen Bauten, den großartigen Brücken und den Menschen, die die vielen Straßen belebten. Sein Blick ruhte auf der Weißen Burg, "Wir sind endlich da, Danira." "Ja Raziel, hier wirst Du Antworten finden." Sie schlossen sich der Menschenmasse an, die in Richtung der Weißen Burg unterwegs war. "Was wollen all die Menschen in der Weißen Burg?" "Sie suchen Rat und möchten Hilfe von einer unserer Schwestern. Komm, wir nehmen einen kleinen verborgenen Eingang. Die Amyrlin möchte Dich direkt sehen." Sie packte Raziel am Arm und zog ihn in eine kleine Seitenstraße. Hier pries ein Händler seine Obstwaren an und Raziel staunte über die Vielfalt an Früchten, die der Mann zu bieten hatte. Neben dem ihm bekannten Obst gab es ein Dutzend Früchte, die er nicht kannte. Schilder wiesen sie als Seinuren, Frekolen oder Bananen aus. Wie mögen sie wohl schmecken. Doch Danira zog ihn unvermindert weiter. Die Pferde führten sie an den Zügeln hinter sich her. Plötzlich hielt die Aes Sedai inne und öffnete eine kleine, unscheinbare Türe in einer Gartenmauer. "Komm hier herein. Hier gelangen wir direkt in den Privatgarten der Amyrlin. Da sie weiß, dass wir kommen, können wir diesen Weg nehmen. Ansonsten würden uns die Behüter ohne mit der Wimper zu zucken in den Erinin werfen." Sie lachte kurz auf und ihr Gesicht gewann für einen kurzen Moment an Wärme. Doch bevor Raziel dieser Gefühlswandlung wirklich gewahr werden konnte, war es auch schon wieder vorbei. "Danira Sedai, wie schön Euch wieder zu sehen" Die Amyrlin kam lächelnd auf sie zu. "Mutter, auch ich bin froh, wieder in der Weißen Burg zu sein." Danira Sedai verbeugte sich und berührte den Ring der Frau, mit der Stola in den Farben der sieben Ajah, mit dem Mund. "Ah, da haben wir ja den jungen Traumgänger aus dem Gebiet der Zwei Flüsse – das alte Blut ist wirklich noch stark – sag, wie heißt Du denn mein Junge?" "Raziel. Ähm, ich meine: Ich heiße Raziel al'Narazal, Mutter." Die Verlegenheit stand ihm mit roten Flecken ins Gesicht geschrieben. "Nun, ich schlage vor, Du ruhst Dich etwas aus und morgen beginnen wir mit Deiner Ausbildung. Und mit Euch, Danira Sedai, muss ich nachher nochmals reden." "Wie Ihr wünscht, Mutter." Das Zimmer, das er damals zugeteilt bekam, besaß er noch immer. Es war ein hoher Raum in einem abgelegenen Winkel der Burg. Man konnte ihn nur von außen erreichen und auch nur, wenn man den Eingang kannte. "Es ist besser, man sieht Dich nicht," hatte die Amyrlin damals gesagt. Mittlerweile verstand er warum. Ob sie wohl von Anfang an diese Sache mit ihm vorhatte? Das Schwert erstrahlte nun wieder in vollem Glanze und er ertappte sich dabei, wieder den Adlerkopf zu berühren. Der hatte sich an das Zeichen gewöhnt, auch wenn er es nicht verstand. Er hatte es für sich zu seinem Zeichen erklärt. Zum Zeichen des Assassinen der Amyrlin. Noch vor einiger Zeit hätte er sich nicht träumen lassen, dass die Weiße Burg einen Meuchelmörder benötigt. Doch die ganze Ausbildung schien daraufhin ausgelegt gewesen zu sein. Sicher, man hatte ihn in die Burg geholt, um ihn den Umgang mit Tel'aran'rhoid zu lehren. Doch das hatte er sehr schnell erlernt und war seiner Lehrerin Danira Sedai nach kurzer Zeit weit voraus. Sie war zwar auch eine Traumgängerin, aber nicht so geschickt im Umgang mit den Naturgesetzten der Traumwelt, wie er. Dann ordnete die Amyrlin an, dass er den Umgang mit den Waffen erlernen sollte. Da niemand in der Weißen Burg von seiner Existenz wissen durfte – warum wusste Raziel nicht – wurde er in Shienar ausgebildet. Dort lebten die Menschen stets zum Kampf bereit, da sie die letzte Bastion der Zivilisation gegen die Große Fäule bildeten. Gleichzeitig grenzt im Osten das Rückgrat der Welt mit der dahinterliegenden Aielwüste. Der Winter, den Raziel gleich zu Beginn seines Aufenthaltes zu spüren bekam war der Kälteste, den er je erlebt hatte. Die Shienarer waren freundlich zu ihm – schließlich kam er auf Geheiß der Amyrlin – und bildeten ihn gut im Umgang mit Waffen aus. Er erlernte bei ihnen den Schwertkampf, den Umgang mit der Streitaxt und verschiedene Dolchstoßtechniken. Nach einem Vierteljahr durfte Raziel, gut ausgebildet, den Rückweg nach Tar Valon antreten. In diesem Moment klopfte es an seine Zimmertüre: Zweimal klopfen, Pause, dreimal klopfen. Das war ihr Zeichen. Er öffnete die Türe und blickte in die vertrauten brauen Augen, die ihn schon so oft zum Lachen gebracht hatten. "Komm rein, ich habe noch etwas Zeit." Sie lächelte in an und er erinnerte sich an ihr erstes Zusammentreffen in der Weißen Burg. Er ging damals zu vereinbarten Treffpunkt, um sich Instruktionen der Amyrlin zu holen, und schaute sich gerade beim Gehen um, ob ihm vielleicht jemand gefolgt war – als er mit jemandem zusammenstieß. "Paß doch auf. Jetzt liegen meine ganzen Manuskripte hier verteilt." "Es tut mir leid. Ich wollte nur" in dem Moment schaute er sie zum ersten Mal richtig an. Vor ihm hockte eine junge Frau, mit schulterlangen braunen Haaren, großen braunen Augen und einem Lächeln, welches ihn sofort in seinen Bann zog. Als sie bemerkte, dass er sie so unverhohlen beobachtete, schaute sie ihn durchdringend an und er nestelte nervös an seinem Ohrring herum. Sein schulterlanges Haar trug er an diesem Tag zum Zopf gebunden, da er einige Schwertübungen vollbracht hatte. Raziel fühlte, wie ihm die Röte in die Wangen schoß und die junge Frau lachte ihn an. "Ich heiße übrigens Lice. Und Du?" "Raziel. Aber hör mal, Du darfst niemandem erzählen, dass Du mich gesehen hast. Kannst Du mir das versprechen?" "Ja, aber.."Sie blickte ihn mit großen Augen an. "Bitte stelle mir keine Fragen. Ich kann es Dir nicht erklären – noch nicht. Und nun geh bitte." Nach diesen Worten verschwand sie zwischen den Säulen der Weißen Burg. Raziel legte den letzten Teil der Strecke zum vereinbarten Treffpunkt im Laufschritt zurück. Wie vereinbart. In der Bibliothek war nur Danira Sedai und las in einem alten Buch, aus welchem bei jedem Umblättern einige Seiten herausfielen. Sie war die einzige Aes Sedai, die von seiner Existenz wusste. Sie war für seine Ausbildung verantwortlich. Er schritt durch die langen Reihen der Bücherregale und machte vor einer alten, unscheinbaren Statue halt. Diese Skulptur zeigte einen Vogel, der einem Fisch das Fliegen theoretisch an der Tafel erklären wollte. Als Raziel den Kopf des Fisches drehte, öffnete sich eine Türe links neben der Plastik. Die Türe war eigentlich ein Bücherregal, diente aber auch als Zugang zum alten Weinkeller der Weißen Burg. Diesen Keller kannte aber nur noch die Amyrlin, da hier auch Manuskripte aufbewahrt wurden, die keine andere Schwester lesen durfte. Raziel interessierte sich nicht dafür. Ihm wurde bereits genug Wissen vermittelt. "Ihr seit reichlich spät, junger Freund." Die Miene der Amyrlin verriet nicht, ob sie das tolerierte, oder ihn mit einer Strafe belegen wollte. "Ich bin aufgehalten worden, Mutter. Verzeiht mir. Eine Aufgenommene hat mich gesehen" "Was? Wer denn?" Jetzt verschwand ihre eiserne Disziplin und machte offener Wut auf ihrem Gesicht Platz. "Ihr Name ist Lice, Mutter." "Ah, Lice. Ein ganz braves Mädchen. Sie werde ich schon zum schweigen bringen." "Bitte, straft sie nicht. Sie konnte nichts dafür. Ähm, Mutter" "Höre ich dort Sympathie in Deiner Stimme?" Wieder wurden seine Wangen von der unangenehmen Röte erfüllt. "Na ja.." "Davon will ich jetzt nichts hören." Sie schnitt ihm hart das Wort ab. Obwohl eine zusätzliche Bindung an die Burg nicht schlecht wäre. "Ich muss mit Dir reden." Er verbeugte sich vor ihr. "Wie Ihr wünscht, Mutter." "Du bist jetzt gut in vielen Bereichen ausgebildet worden: Traumgang, Kampfkunst, gesellschaftlicher Umgang und Völkerkunde, Geschichte und Sport. Du hast gezeigt, dass Du eine schnelle Auffassungsgabe, einen sicheren Umgang mit den Waffen, eine pfeilschnelle Reaktion und sehr scharfe Sinne hast. Nun wirst Du mir richtig dienen und mit Dir lebt eine Tradition wieder auf, die seit tausend Jahren nicht mehr praktiziert wurde. Du wirst der Assassine der Weißen Burg – mein Kampfhund." "Aber ich dachte, ihr dürft nicht töten, Mutter," fragte Raziel mit weit aufgerissenen Augen. "Was sagen denn die Drei Eide aus, mein Junge?" "Ihr dürft kein Wort äußern, dass nicht der Wahrheit entspricht, ihr dürft keine Waffe gestalten , mit der man jemanden töten kann und ihr dürft nicht die Eine Macht als Waffe gegen andere einsetzte, außer es dient der Selbstverteidigung oder gegen Schattengezücht." "Siehst Du, aber es steht nirgendwo, dass ich nicht einen Assassinen zum Schutz der Weißen Burg einsetzten darf. Sieh Dich selber als einen erweiterten Behüter an. Du wirst in Deinem Zimmer einen neuen Umhang finden, sowie andere Schuhe. In Deinem Schrank befinden sich passende Kleidungsstücke für alle Einsatzgebiete ." Lice hatte mittlerweile auf seinem Stuhl Platz genommen und schaute sich auf seinem Schreibtisch um. Ihre Freundschaft dauerte jetzt bereits einige Jahre an. "Hast Du heute Deinen freien Tag?" "Ja. Heute muss ich mal nichts über die Trollockriege oder die Herstellung von Ter'angrealen lernen." Sie blickte verträumt aus seinem Fenster in die wolkenlose Bläue des Himmels hinein. Die Amyrlin gestattete Lice den gelegentlichen Besuch bei Raziel. Was die Amyrlin nicht wusste, war die Tatsache, dass Lice seinen Beruf kannte. Sie verlor kein Wort darüber. Er wusste, dass sie das Töten hasste. Sie ließ sich auch auf keine Diskussion mit ihm über dieses Thema ein – es führte ja sowieso zu keinem Ergebnis. Sie verabscheute es und er musste es für die Amyrlin tun. Aber es kam nur gelegentlich vor. Das letzte Mal nahm die Amyrlin seine Dienste im Sommer in Anspruch. Damals wollte ein Lord der Weißmäntel einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Weiße Burg starten. Er marschierte mit dreitausend Kindern des Lichts vor die Stadtmauern von Tar Valon. "Ich werde dieses Gebiet nicht eher verlassen, bis mir die Hexen der Weißen Burg meine Schwester herausgeben." Er glaubte, die Aes Sedai hätten seine Schwester gefangengenommen und sie würde nun zwanghaft zur Aes Sedai ausgebildet. Dass sie freiwillig hierher kam, war für den Lordhauptmann inakzeptabel. Er drohte mit einem offenen Frontalangriff, obwohl er sich mit Machtlenkerinnen anlegen würde. Die Amyrlin wollte kein Leben der Schwestern riskieren und erteilte Raziel den Auftrag zur Problemlösung . Raziel zog seinen schwarzen Umhang um, schnürte seinen schwarzen Lederstiefel und gürtete sein Schwert. In den Ärmeln steckten je zwei Dolche und auf seiner Brust glitzerte die Flamme von Tar Valon aus Platin gearbeitet, an einer Kette aufgehangen, im Abendrot der untergehenden Sonne. Er schlich sich unbemerkt an Menschengruppen vorbei, verschmolz mit den Schatten und lief lautlos auf die Brücken zum. In der Ferne konnte er bereits die dichten Reihen der weißen Zelte erkennen. Raziel hangelte sich an einem eigens dafür gespannten Seil unterhalb der Brücke über den Erinin. Zu dieser Zeit kam der Schiffsverkehr beinahe zum Erliegen – keiner würde ihn bemerken. Er schlich sich durch die Reihen der Zelte und war immer wieder erstaunt, dass ihn kein Kind bemerkte. Sie können mich wohl nicht vom Schatten unterscheiden. Endlich fand er das Zelt des Lordhauptmanns. Er lag schlafend in seinem Bett, als Raziel ihm einen Ring, den er vorsichtshalber auf Körpertemperatur erwärmt hatte, auf den nackten Oberkörper legte. Dann schlich er sich wieder hinaus und eilte in sein Zimmer. Hoffentlich ist der Ring nicht verrutscht. Raziel legte sich ins Bett und konzentrierte sich darauf, den Lordhauptmann zu finden. Er hatte ihm ein Ter'angreal gegeben, welches ihm Zugang zu Tel'aran'rhiod gewährte. Diese Methode war die Sicherste. Kein Blut, keine Laute. Er arbeitete am liebsten so. Nun war er in der Welt der Träume und stellte sich den Lordhauptmann vor, wie er verduzt auf seiner Sommerwiese stand. Und im nächsten Augenblick stand er auch vor ihm. "Was...? Wo bin ich? Was? Wer seid Ihr?" "Gestattet, dass ich mich vorstelle, Lordhauptmann. Ich bin der Hauptbestandteil Eures Alptraums." Das blanke Entsetzten stand dem Lordhauptmann auf dem Gesicht geschrieben. "Ihr wolltet die Amyrlin töten, da sie Eure Schwester entführt hat. Doch dem ist nicht so. Eure Schwester kam freiwillig her und wird bald die Prüfung zur Aes Sedai ablegen. Dann hört sie auf den Namen Guradine Sedai. Wie gefällt Euch das?" "Weiche von mir Schattengezücht. Geh aus meinen Träumen. Meine Träume gehören mir." "Irrtum, Kind des Lichts. Dies ist kein Traum – dies ist eine andere Realität. Und aus dieser werdet ihr nicht mehr erwachen. Man wird Euch morgen früh finden und glauben, Euer Herz habe versagt – die seelische Anspannung war einfach zuviel. Danach werden Eure Legionen wieder abziehen und keiner wird die Weiße Burg angreifen." Raziel ließ einen Dolch aufblitzen und stach zu. Während im Hintergrund eine Amsel ihr Lied anstimmte und Schmetterlinge um den Lordhauptmann tanzten, sank dieser zu Boden und sein Körper erschlaffte. Er war tot und Raziel hatte seine Aufgabe erfüllt. "Hat nicht bald Dein Vater wieder Namenstag?" Lice riss ihn abrupt aus seinen Gedanken. "Ja, und ich werde ihn wieder besuchen fahren. Dieser Tag ist für mich die einzige Gelegenheit, meine Familie zu sehen. Ich habe es ihnen damals bei meiner Abreise versprochen." Wieder drangen Erinnerungen an seine Kindheit in Devenritt in sein Gedächtnis zurück: Wie er mit seinem Vater eine Wanderung durch den Wasserwald unternommen hatte, wie seine Mutter ihm die Harfe geschenkt hatte oder wie Pandorax mit ihm die Hühner von Meister al'Deriku angemalt hatten – er musste unwillkürlich lachen. "Darf ich mitkommen?" Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet, wenngleich er sich schon oft ausgemalt hatte, wie schön es wäre, wenn sie mitkäme. "Darüber würde ich mich sehr freuen. Ich würde Dir gerne meine Heimat zeigen." "Schön. Ich freue mich auch sehr." Und wieder lächelte sie ihn an. Sie sprachen den ganzen Nachmittag miteinander über Gerüchte in der Weißen Burg, über Lice Ausbildung und über die bevorstehende gemeinsame Reise. Als die Sonne langsam hinter dem Drachenberg verschwand, wurde es für Raziel Zeit, die Amyrlin aufzusuchen. Sie duldete keine Verspätungen. Er zog seinen schwarzen Umhang an, schnürte seine Stiefel, ging ein Stück gemeinsam mit Lice, in diesem Teil des Geländes hielt sich gewöhnlich niemand auf, und gab ihr zum Abschied einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. Sie lief schnell zurück und ließ ihn alleine zurück. Raziel nahm den gewohnten Weg durch die Bibliothek, Danira saß wieder alleine in ein Buch vertieft im Raum, und drehte den Fischkopf. "Deine Pünktlichkeit wird von Mal zu Mal besser, Raziel." Mit diesen Worten empfing sie ihn und präsentierte ihm ein sarkastisches Lächeln. "Ich kam, wie Ihr mich gerufen habt, Mutter." "Hör gut zu. Denn was ich Dir nun zu sagen habe, ist nur für Dich bestimmt. Du darfst es niemandem erzählen. Nicht einmal Lice. Die Weiße Burg steht vor einem großen Problem. Ein Schattenfreund hat öffentlich...
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