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Autor: Lice Veröffentlicht: 07.03.2002, 21:22:11 Letzte Änderung: 08.06.2002, 19:11:06 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Seid gegrüßt ihr lieben im Licht Wandelnden und auch ihr die dies nicht seid! Heute habe ich mir ein bisschen Zeit genommen und bin Abus, Raziels und Falkes gutem Beispiel gefolgt hier eine Geschichte zu posten, anstatt die versprochenen Artikel für Avina („Verzeiht, Amyrlin!) zu schreiben... . Diesmal ist es ein richtiger Powerteil, in dem ich versucht habe, einige von euch einzubauen. Also dann, viel Spaß beim Lesen, Kritik ist natürlich wie immer erwünscht, viele liebe Grüße, eure Lice Das Rad der Zeit drehte sich ein wenig und fast eine Woche verging, die Lice und ihre beiden Freundinnen voller Zweifel und Nervosität durchlebt hatten. Was wenn es sich die Behüterin der Chroniken doch noch anders überlegen und sie auf einen Bauernhof schicken würde? Lice sah aus dem Fenster. Nach den schweren Frühjahrstürmen der vergangenen Woche, schien der angehende Frühling wieder die Oberhand gewonnen zu haben und Lice öffnete das Fenster, um eine sanfte kühle Frühlingsbrise in den stickigen Raum zu lassen, indem sich ca. 20 Novizinnen in weißen Gewändern über ihre Bücher beugten. Aber selbst heute konnte sich Lice durch ihre Lieblingsaufgabe in der Weißen Burg, nämlich das Unterrichten der Novizinnen, ganz ablenken lassen. Ein Mädchen meldete sich und Lice erkannte Celine, die Zimmernachbarin und gute Freundin ihrer jüngeren Schwester. Diese saß neben Celine und war (Lice hatte das bei ihrer Schwester noch nie gesehen) vollständig auf ihre Arbeit konzentriert. "Ich habe da eine Frage zu dem Verlorenen Sammael..." wandte sich Celine leise an Lice, die neben das dunkelhäutige Mädchen getreten war... . Lice stand wieder vor der Klasse: "May, les mir bitte die Stichpunkte vor, die du dir zu Ishmael gemacht hast!" Die schmale blonde Novizin erhob sich und las mit leiser Stimme: "Verräter der Hoffnung... " "Ein bisschen lauter bitte" unterbrach Lice das Mädchen und wunderte sich selbst über ihre schlechte Laune, als es plötzlich an der Tür klopfte. Eine Aufgenommene trat ein, die neben Lice eilte und ihr ins Ohr flüsterte: "Du sollst dich ins Büro der Behüterin der Chroniken begeben!" "Danke Marlies," sagte Lice und raffte ihren langen Rock, um dann beunruhigt den Raum zu verlassen. 'Was war geschehen, oder besser was wird nur geschehen' , dachte Lice und eilte durch die langen Gänge der Weißen Burg. Vor dem Büro traf Lice ihre beiden Freundinnen Lea und Kristina. Während Lea nervös mit ihren langen rotbraunen Haaren spielte, trat Kristina von einem Fuss auf den anderen. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und eine Aes Sedai mit einem alterslosen Gesicht trat in den Gang und bedeutete den Mädchen in den Raum zu gehen. Drinnen saß Aldera Sedai, die Behüterin der Chroniken an ihrem Schreibtisch und war gerade dabei ihre Papiere zu ordnen. "Ah, die Mädchen" bemerkte sie beiläufig, als sie aufblickte. "Lice, was denkst du gerade?" fragte sie urplötzlich. "Ehrlich gesagt, mache ich mir Sorgen", meinte Lice und ärgerte sich ein wenig darüber, das ihre Stimme so schwach klang. "Nunja" Papiere raschelten und Aldera Sedai bückte sich um ein Dokument aufzuheben, dass neben ihren Stuhl gefallen war: "Völlig unnötig. Ich wollte euch dreien nur das Datum eurer Aes Sedai - Prüfung verkünden... ." Überrascht sahen sich die Mädchen an: damit hatten sie nicht gerechnet. 5 Minuten später standen die Aufgenommenen wieder vor dem Büro der Behüterin der Chroniken. Über Leas Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Auch Lice musste lachen und umarmte Kristina glücklich. Ihr Ziel, Aes Sedai zu werden, war nah an sie herangerückt. In nicht einmal drei Monaten würde sie ihre Aes Sedai - Prüfung ablegen dürfen! Die zweite Überraschung des Tages war eigentlich keine Überraschung, denn in einer Burg voller Frauen und Gerüchte blieb nicht viel geheim und so wussten Lice, Lea und Kristina schon, dass sie auf einem abgelegenen Übungsplatz der Behüter Unterricht in der Selbstverteidigung ohne die Eine Macht erwarten würde, als sie über den staubigen Feldweg schritten, der sie dorthin bringen sollte. Dort hatten sich ca. 20 Aufgenommene deren bunte Streifen am Saum ihrer Gewänder mittlerweile schon etwas verschmutzt war eingefunden. 6 Aes Sedai standen etwas abseits von der schnatternden Mädchengruppe und waren in ein Gespräch miteinander vertieft. "Wer uns wohl unterrichten wird?" fragte Lea gespannt. "Hm, vielleicht ein Behüter!" vermutete Kiki, die sich bei Lice untergehackt hatte. In diesem Augenblick trat eine hoch gewachsene Frau mit flammend roten Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren, aus dem Wald. Sie trug eine grünbraune Hose mit einem passenden Obergewand, dass sie zwischen den Stämmen der hellgrün-belaubten Bäume fast unsichtbar gemacht hatte. Noch nie hatte Lice eine Frau gesehen, die einen so geschmeidigen Gang hatte und dabei soviel Gefährlichkeit und doch Gelassenheit ausdrückte. Über ihrer rechten Schulter ragte der Griff eines Langschwertes hervor. Unmöglich konnte diese Frau eine Aes Sedai sein, zumal ihr Gesicht nicht so glatt war, wie man es bei diesen erwarten würde. Die Blicke aller Aufgenommenen folgten ihr, während sich diese vor ihnen aufbaute und eine seltsame Stille hatte sich über den Platz gelegt. Sogar die 6 Aes Sedai hatten ihr Gespräch beendet und beobachteten die Frau ruhig. "Man nennt mich Falke" ließ sich die Frau vernehmen während ihre grünen Augen wachsam über die Mädchen wanderten. "Meine Aufgabe ist es euch hochnäsigen Mädchen beizubringen ohne die Eine Macht auszukommen." Lea beugte sich zu Lice: "Diese Frau stammt ohne Zweifel aus Saldea. Ihr Akzent verrät sie." Lice schmunzelte, während sie daran dachte, was jungen Adeligen wie Lea doch beigebracht worden war. In diesem Augenblick sah sie aus den Augenwinkeln, wie eine Aufgenommene, die sie nur vom sehen kannte und die eine markante hohe Stirn besaß einen kleinen Strang Luft formte und ihn auf Falke zuschießen ließ. Ein spöttisches Lächeln hatte vom Mund dieser Aufgenommenen Besitz ergriffen, als sie Falke damit auf die Schulter tippte. Aber zum zweiten Mal an diesem Tag passierte etwas, womit Lice nicht gerechnet hatte: Urplötzlich stand Falke neben dem Mädchen und hatte sie mit einen schnellen Griff auf den schlammigen Waldboden geschleudert. Erschrocken sog dir Aufgenommene die Luft ein und schüttelte verwirrt den Kopf, während die anderen Aufgenommenen nach Luft schnappten und mit vor Erstaunen großen Augen auf die ungewöhnliche Szene starrten, die sich ihnen da bot. "DAS werde ich mir hier nicht erlauben!" sagte Falke streng und half der am Boden sitzenden, noch immer völlig fassungslosen Aufgenommenen auf. "Wie kann das sein" flüsterte Lea völlig perplex, die die ungewöhnliche Fähigkeit hatte, Machtlenker erkennen zu können: "Sie kann die Eine Macht nicht lenken, aber woher wusste sie es?" Der Unterricht hatte begonnen... . Fortsetzung von Falke : ‚Ich muss verrückt geworden sein’ dachte Falke laut, als sie auf dem Weg in ihr Quartier war. Vor knapp einer Viertelstunde war die erste Unterrichtsstunde mit den Mädchen zu Ende gegangen, und was Falke da gesehen hatte machte ihr keine grossen Hoffnungen. Das fing schon mit dieser eingebildeten Aufgenommenen an, die gemeint hatte ihr zeigen zu müssen, dass sie körperliches Training nicht brauchte, da sie ihr dank der Einen Macht sowieso überlegen war. Wie war noch gleich....ach ja, Tiasha, das war ihr Name. Eigentlich hatte sie genau mit so etwas gerechnet, aber trotzdem gehofft, dass es ausbleiben würde. Hatten diese dummen Mädchen denn überhaupt kein bisschen Verstand? Falke wusste, dass sie durch ihre schnelle Reaktion die anderen verblüfft hatte, selbst zwei der anwesenden Aes Sedai hatten ein bisschen – aber wirklich nur ein sehr kleines bisschen – überrascht gewirkt. Doch das hochmütige Lächeln der Aufgenommenen hatte sie schon vorher verraten und zudem hatte Falke gespürt aus welcher Richtung der Strang gekommen war. Woher sie dieses Wissen hatte, war ihr nicht klar, doch konnte sie schon lange Zeit spüren wenn die Macht gelenkt wurde, solange es entweder sehr viel Macht war, oder es sehr nah bei ihr stattfand. Bis jetzt hatte sie nicht mal Avina Sedai davon erzählt, wer weiss, was die mit ihr anstellen würde um den Grund dafür herauszufinden. Inzwischen hatte sie ihren Raum erreicht und liess sich seufzend auf ihr Bett fallen. Der Unterricht war genauso weiter gegangen wie er angefangen hatte. Ein Teil der Mädchen hatte Angst sich die Finger schmutzig zu machen, oder sich die Nägel abzubrechen, eine Teil hielt das ganze Training für höchst überflüssig, und einige waren schlicht und einfach ungeschickt. Wie diese Lea zum Beispiel, aber sie hatte sich wenigstens Mühe gegeben, auch wenn sie und ihre beiden Freundinnen in Gedanken scheinbar mit etwas völlig anderem beschäftigt waren. ‚Apropos ungeschickt, ich muss zur Amyrlin und ihr sagen, dass sie den Mädchen zum Trainieren andere Kleidung besorgen soll. Diese Kleider sind dafür denkbar ungeeignet...und vernünftige Schuhe oder Stiefel brauchen sie auch.’ Lea hatte sich ein paar Mal unverhofft auf dem Boden wiedergefunden weil sich ihre Beine in ihrem Rock verheddert hatten, und da war sie nicht die einzige. Ein weiteres Problemkind würde wohl Lice werden. Avina hatte ihr schon vorher von ihr erzählt, daher wusste sie, dass die junge Aufgenommene eine grosse Abneigung gegen Gewalt und töten hatte. Nunja, die würde sie wohl oder übel überwinden müssen. Doch nun hatte Falke andere Sorgen. Sie ging zu dem Schreibtisch, der unter dem Fenster stand, öffnete eine Schublade und hantierte kurz damit rum, bis sie schliesslich ein Blatt Papier in der Hand hielt. Sie las es aufmerksam durch, zum wahrscheinlich zehnten mal, dann faltete sie das Blatt zusammen und steckte es in ihre Gürteltasche. Nachdem sie sich umgezogen hatte machte Falke sich auf den Weg, um Dice zu suchen.... Fortsetzung von Avina: Avina Sedai verließ ihren Aussichtspunkt über den Trainingsplatz und schritt durch einen Säulengang zurück zu ihrem Arbeitszimmer. Seufzend ging die kürzlich ernannte Amyrlin dabei an der Küche vorbei. Für ihre Lieblingsbeschäftigung nach der Forschung blieb ihr nicht mehr viel Zeit seit sie die Stola trug. Nur selten konnte sie, spät in der Nacht, nochmal die Burgküche besuchen und mit den Köchinnen über Backrezepte plaudern. Die Bediensteten welche die Amyrlin so in Gedanken verloren durch die Gänge wandeln sahen, machten ihre Knickse und widmeten sich weiter ihrer Arbeit. Das Leben in der Burg florierte seit die neue Amyrlin strenge, aber logische, Rationalisierungen vorgenommene hatte. Das gesparte Gold wurde derweil an anderer Stelle eingesetzt: weitere Lehrkräfte wurden eingestellt, nachdem die Braune Ajah sich vermehrt auf die Forschung mit der Einen Macht konzentrieren musste und Gerüchte darüber das die Amyrlin von ihrem Privatvermögen ihr Augen und Ohren - Netzwerk ausgebaut hat machten immernoch die Runde in der Burg. Vor allem seitdem sich schlagartig die Zahl der eintreffenden Boten verdoppelt hatte. Vor dem Arbeitszimmer wartete bereits die Behüterin der Chroniken auf Avina. "Haben sich die Übungsstunden als erfolgreich bewiesen, Mutter?" "Wir werde weiter diese Verweichlichung abbauen müssen. Aber das hat noch Zeit, Aldera. Sind die drei Boten angekommen?" "Ja, Mutter. Sie warten unten im Speisesaal auf eure Briefe..." Aldera stockte kurz "... und Karlyna Sedai hat sich ihrer 'Vertrauenswürdigkeit' versichert." "Gut, lasst sie in mein Arbeitszimmer bringen." Avina schritt durch die Tür während Aldera nach einer Novizin schickte die, sofort in Richtung des Speisesaals verschwand. Nachdem die Tür zum Arbeitszimmer geschlossen war, holte Avina drei Briefe hinter einer Wandvertäfelung hervor. Jeder der Briefe war mit dem Siegel der Weißen Burg und einem einfachen Machtgewebe gesichert. Ruhig setze sich Avina in ihren Sessel und wartete auf die Ankunft der drei Boten. Fortsetzung von Lice: Fluchend rannten Kristina und Lice durch die Gänge der Weißen Burg. Fast wäre Lice die Treppe hinunter gestürzt, aber Kristina konnte sie gerade noch festhalten und so kamen die beiden schließlich völlig außer Atem auf dem Übungsplatz der Behüter an. Alte zähe Männer trainierten dort junge Burschen, die versuchten sich auf ihre Übungen zu konzentrieren und nicht auf die Gruppe von Aufgenommenen, die am Rand des Übungsplatzes standen. Lice stütze ihre Hände auf die Knie und atmete erst einmal tief ein und aus. Dann blickte sie Lea an: „Sind wir zu spät?“ Lea lachte und schüttelte den Kopf: „Nein, Falke ist noch nicht da!“ Erleichtert hielt sich Kristina an Leas Schulter fest, dass letzte Mal, als sie zu spät gekommen war, hatte Falke sie zusätzlich einen mörderischen Waldlauf machen lassen und verboten, dass eine Gelbe Schwester anschließend Kristinas Muskelkater heilte. Es war Vormittag und noch hingen leichte Nebelschwaden über dem Gelände. Schließlich kam ihnen Falke entgegen. Unter ihrem rechten Arm trug sie lange, biegsame Stöcke. „Kommt mit, Mädchen!“ rief sie nur, ohne stehen zu bleiben und die Mädchen folgten ihr schwatzend und lachend durch den Wald. Falke schien heute in Gedanken versunken zu sein, da sie kommentarlos eine junge Aufgenommene, eine angehende braune Schwester, eine seltene Blume am Wegrand untersuchen ließ und sich auf ihrem Weg nicht um die Mädchen kümmerte. Doch kaum waren sie an ihrem Übungsplatz angekommen, war Falkes messerscharfe Konzentration zu spüren. „Heute lernt ihr mit Schlagstöcken, in einigen Gegenden auch Bauernspieße genannt, umzugehen!“ sagte sie so laut, dass einige zart besaitete Mädchen erschrocken zusammenzuckten. Die langen weißen Gewänder vollkommen verdreckt stolperten die Mädchen Falke mehr als zwei Stunden später hinterher. Lea hinkte leicht und hatte sich auf Lice gestützt. „Bis jetzt war das ohne Zweifel eine der intensivsten Übungsstunden!“ raunte sie ihr stöhnend zu. Wieder kamen sie an den Schülern der Behüter vorbei, die von ihren Übungen abließen und sich grinsend in die Rippen stießen, einen derartigen Aufzug waren sie von den sonst so unnahbar wirkenden Mädchen nicht gewöhnt. Kristina verzog ihr hübsches Gesicht: „Na wir müssen ja einen guten Eindruck machen!“ , wandte sie sich an ihre beiden Freundinnen. Das Mittagessen nahmen die Mädchen in einem der riesigen Speisesäle mit den anderen Aufgenommenen und Novizinnen ein und schließlich begab sich Lice mit ihren beiden Freundinnen und zwei anderen Aufgenommenen in die Eingangshalle der Weißen Burg. Dort war es ihre Aufgabe die Menge an Bittstellern, die zur Weißen Burg gekommen zu waren zu begrüßen und weiterzuleiten und Boten zu den richtigen Personen zu lotsen. An diesem Tag war viel los und Lice wunderte sich über die große Zahl an Boten, die in letzter Zeit unterwegs waren. Gerade war Lice damit beschäftigt, einen fettleibigen Adeligen zu beruhigen: „Nein, sie können jetzt nicht bei Violetta Sedai vorsprechen! Es ist völlig unwichtig, was für eine hohe Stellung sie haben, bei den Aes Sedai macht das keinen großen Eindruck!“ Schließlich setzte sich der Mann murrend und Lice konnte sich einem alten Mütterchen zuwenden, die sie furchtsam anblickte und sie wohl für eine echte Aes Sedai hielt: „Kann ich ihnen helfen!“ fragte Lice höflich. „Ich habe einen Brief!“ murmelte die alte Frau. „Für wen ist er denn?“ fragte Lice weiter und ärgerte sich insgeheim darüber, dass die alte Frau sie so lange aufhielt. „Für eine gewisse Lice!“ meinte die Frau langsam und zog mit zittrigen Händen einen zerknitterten Briefumschlag aus ihrer Umhängtasche. Einen Augenblick war Lice sprachlos. „Sie steht vor ihnen.“ meinte sie dann und die Frau händigte ihr den Brief aus. „Lice!“ hörte sie da ihre Freundin Lea rufen. Schnell schob Lice den Brief in ihre Tasche und lief in Leas Richtung. Gegen Abend waren die meisten Bürger verschwunden und nur noch vereinzelt kamen Boten in die riesige Eingangshalle. Die Aufgenommenen saßen erschöpft auf einer Bank und aßen einige Kekse. „Was für ein Tag!“ murmelte Lea und biss in ihren Keks. „So viel ist hier selten los!“ ließ sich eine der anderen Aufgenommnen, ein blond gelocktes, schmales Mädchen namens Desiree vernehmen. Kristina seufzte und fuchtelte mit ihrem Keks herum: „Irgendwie beneide ich Saskia... sie als Aes Sedai scheint einen weniger anstrengenden Tag zu haben!“ Als hätte ihre Erwähnung sie herbeigerufen stand Saskia plötzlich vor der Bank der Bank. „Ihr dürft jetzt gehen!“ sagte sie und grinste ihre alten Freundinnen dann urplötzlich an. Lange hatten die 3 Aufgenommenen sich noch mit Saskia unterhalten. Müde ging Lice einen der langen Gänge entlang, die um diese Zeit spärlich von einigen Fackeln beleuchtet wurden. Ihre Freundinnen waren bereits in ihren Kammern, nur sie hatte noch ein Stück zu gehen. Geistesabwesend streckte sie ihre rechte Hand in ihre Tasche. Da spürte sie ein Stück Papier. Erstaunt zog sie den Brief aus ihrer Tasche und schlagartig fiel ihr die alte Frau wieder ein. „Wenn Lea mich nur nicht abgelenkt hätte!“ murmelte sie und forschte in ihrem Gedächtnis nach, ob sie die alte Frau nachher noch gesehen hatte, aber diese musste weggegangen sein. Schließlich war Lice in ihrer Kammer angekommen. Mühsam einen Strang Feuer lenkend entzündete sie eine große Kerze, die den kleinen Raum erhellte. Lice drehte und wendete den Brief nachdenklich, konnte aber keinen Absender erkennen. Das Wachs, dass den Brief verschloss, war ungeprägt. Vorsichtig, um ihn nicht zu zerreißen, öffnete sie den Brief.... . Lices Hände zitterten leicht, als sie den Brief entgültig auseinander gefaltet hatte, doch dann seufzte sie erleichtert. Raziel hatte ihr geschrieben, nur wenig zwar, da er ihr nichts über seine Mission und seinen Aufenthaltsort verraten durfte, aber dennoch war sein Brief ein Lebenszeichen. Aufmerksam las Lice den Brief durch, strich ihn dann glatt, faltete ihn zusammen und steckte ihn in ihre Seitentasche. Erst jetzt spürte sie die Erschöpfung dieses arbeitsreichen Tages und so blies sie die Kerze aus. Am nächsten Morgen wurde sie von Kampfgeräuschen geweckt. Lice rollte aus ihrem Bett und rieb sich verschlafen die Augen. Ihre kleine Kammer war von Sonnenschein hell erleuchtet. Lice erschrak: Sie musste verschlafen haben. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte ihr einige trainierende Behüterschüler. Schnell zog Lice sich an und spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht. Dann raffte sie einige Bücher zusammen und machte sich auf den Weg. Eilig huschte sie durch die um diese Zeit sehr belebten Gänge, als eine harte Stimmer sie zurückhielt: "Lice, habt ihr schon wieder vergessen wie man einer Aes Sedai Respekt erweist?" Die schmale Aufgenommene drehte sich um und sah Danira Sedai in ihr alterloses Gesicht. Ein böses Glitzern war in ihre Augen getreten und eine Augenbraue hatte sie spöttisch gehoben. „Reiß dich zusammen!“ dachte Lice bei sich und senkte demütig den Kopf. "Verzeiht Aes Sedai, ich war in Gedanken versunken." "Ich weiß auch welche Gedanken euch wichtiger scheinen als eure Aufgaben. Ihr denkt doch an nichts anderes als das Training der Behüter, denen ihr am liebsten Tag und Nacht zusehen würdet.“ Stichelte Danira Sedai weiter, nur um Lice daraufhin ihre Strafe aufzuerlegen: „Meldet euch sofort in der Küche zum Töpfeschrubben, damit ihr lernt eure Gedanken in die richtigen Bahnen zu lenken.“ Diesmal knickste Lice demütig und wollte schon davon eilen, als Danira Sedai sie noch einmal zurückrief. „Heute abend sollt ihr zu mir kommen, damit ich die Schwielen an euren Händen begutachten kann. Sollte ich zu dem Schluss kommen, dass es nicht ausreichend lehrreich war, werde ich eine bessere Aufgabe für euch finden. Die Abwassergruben müssten auch mal wieder gereinigt werden." Danira Sedais letzten Worte klangen beiläufig und kalt und sie verzog dabei höhnisch den Mund. Wieder knickste Lice, diesmal noch tiefer und versuchte Tränen der Wut zurückzuhalten. Als sie sich aufrichtete, fiel ihr Blick kurz auf Danira Sedais Begleiter, einen jungen, einfach gekleideten Mann, der die Geschehnisse überrascht beobachtet hatte. Lice versuchte nicht zu rennen, als sie sich entfernte und warf den beiden noch mit einem bösen Blick zu. Zwei Gänge weiter lehnte sie sich gegen die kühle Steinwand und atmete tief durch. Dem Schöpfer sei Dank würde sie nicht mehr lange Aufgenommene sein... . gemessenen Schrittes gelangte Lice zu einem Unterrichtsraum. Nachdem sie höflich geklopft hatte, trat sie ein. Die Novizenmeisterin selbst stand vor einer Klasse von aufmerksam lauschenden Novizinnen. Lice konnte auch ihre Schwester und Celine in der Gruppe entdecken, warf ihnen aber nur einen kurzen Blick zu und trat dann zur Novizenmeisterin. Ihr die Bücher gebend erstatte sie ihr leise Bericht. „Sie ist schon alt.“ dachte Lice, als sie die tiefe Weisheit in den Augen dieser Aes Sedai erkannte. Die Novizenmeisterin schüttelte ihren Kopf und lächelte amüsiert: „Lice, Lice, Lice, vor der guten Danira Sedai solltest du dich in Acht nehmen. Ich könnte dich zwar von deiner Strafe befreien, weil du mir hier eigentlich assistieren sollst, aber im Endeffekt musst auch du lernen, dich unterzuordnen und die Höflichkeitsformen zu befolgen. Also geh, Kind!“ 20 Minuten später steckten Lices Arme bis über die Ellenbogen in heißem Seifenwasser. Zusammen mit einer kräftig gebauten, dunkelblonden Aufgenommenen und einer hellblonden Novizin mit rundem Gesicht schrubbte sie die vom Frühstück übriggebliebenen Teller und Schüsseln. In der großen Schlossküche war wie immer viel los: Töpfe und Pfannen klapperten, die Köchinnen und Küchenhelfer plauderten und überall dampfte und zischte es, während schon das Mittagessen vorbereitet wurde. Immerhin hatte Lice etwas zu Essen bekommen, da sie am Morgen das Frühstück verpasst hatte und niemand konnte sie davon abhalten mit ihren Mitstreiterinnen zu schwatzen. „Wer hat euch bestraft?“ fragte das hellblonde Mädchen, dass sich als Anna vorgestellt hatte. „Danira Sedai!“ erwiderte Vera, die andere Aufgenommene und tauchte eine soßenverkrustete Schüssel ins Seifenwasser. „Mich auch!“ grinste Anna. „Na dann, was glaubt ihr, wer mich hier hin verbannt hat!“ fragte Lice und fügte hinzu: „Manchmal könnte ich Danira Sedai echt denn Hals umdrehen!“ Gespielt ernst schüttelte Vera den Kopf: „Mein liebes Mädchen, du hast wohl keine Ahnung von Daes Dae’mar, oder?“ „Na ja, ich bin ja auch nicht in einem Adelshaus aufgewachsen!“ erwiderte Lice, während sie einige Teller abschrubbte. „Aber wenigstens hier, solltest du es lernen!“ mischte sich Anna ein und ließ spritzend einige Messer und Löffel ins Wasser fallen. Lice seufzte: „Warum kann man seine Meinung hier nicht einfach offen heraus sagen?!“ „Weil es zu gefährlich ist!“ entgegnete Anna ernst und wich einem Schwall Wasser aus, als sie einen Topf in ihr Spülbecken fallen lies: „Oder willst du, das Danira Sedai dich auf einen Bauernhof verbannt, wenn sie deine Meinung hört?“ „Viele hier können diese Frau nicht leiden, aber Anna hat recht!“ mischte sich Vera ein. „Du musst lernen, etwas subtiler vorzugehen... . Die drei Mädchen verbrachten den ganzen Tag in der Küche und als sie diese am Abend zusammen verließen, schwirrte Lice der Kopf, so viel hatte sie in diesen Stunden über das Spiel der Häuser gehört. Schließlich verabschiedete sie sich von den beiden und machte sich auf den Weg, um sich bei Danira Sedai zu melden. Kurz wanderten Lices Gedanken zu dem jungen Mann, den sie bei der Aes Sedai gesehen hatte. Lice grinste in sich hinein: Was wohl aus diesem bemitleidenswertem Geschöpf geworden war? 5 Minuten später zog Lice Danira Sedais Gemachtür hinter sich zu. Erleichtert lehnte sie sich gegen eine Wand und ein Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus. Hatte Danira Sedai doch glatt vergessen, dass sie noch einmal mit ihr sprechen wollte. Dann erinnerte sie sich an den jungen Mann, der in Danira Sedais Gemach gesessen hatte. Er schien etwas schockiert gewesen zu sein. Beschwingten Schrittes ging Lice durch die Gänge der Weißen Burg. Es war seltsam still um diese Zeit und Lice trat an ein großes Fenster und ließ ihren Blick über Tar Valons Zinnen und Türme schweifen. Die Sonne vergoldete die Dächer und Lice lächelte. Ohne Zweifel war die Ausbildung hier hart, aber es gab auch schöne Momente und sie hatte hier auch gute Freundinnen gefunden. Schließlich lenkte Lice ihre Schritte in Richtung Aufgenommenen - Gemächer. Dort war mehr los, schwatzende und lachende Aufgenommene, die gerade vom Abendessen kamen liefen durch die Gänge und da wurde Lice auch schon von ihren Freundinnen flankiert. Lea hakte sich bei Lice ein und begann ihr vom verpassten Unterricht zu erzählen: „Und dann hat dieses murandische Mädchen, wie hieß sie noch?“ „Linelle“ warf Kristina ein und schenkte ihrer Freundin ein fröhliches Lächeln: „Jedenfalls hat Linelle die Feuerkugel fallen lassen und damit Nicola Sedais Gewand in Brand gesteckt.“ „Na ja, solange es kein Wandvorhang ist!“ warf Kristina ein und blinzelte ihren Freundinnen zu. „Und, was machen wir heute?“ fragte Lice. „wir wollten noch die Jungs besuchen“ plapperte Lea weiter. „Wo wir doch schon bald Aes Sedai sein werden!“ Kurze Zeit später befanden sich die Mädchen an einer ganz anderen Seite der Burg. Die drei kicherten und schon hatte Lice die Mühen des vergangenen Tages vergessen, als sie plötzlich eine dunkle Gestalt, dessen Silhouette ihr merkwürdig bekannt vorkam, hinter einer großen Säule stehen sah. „Ich komme gleich nach!“ wisperte sie ihren Freundinnen zu, die nickten und weiterliefen, zu groß war die Gefahr, an dieser Stelle von einer vorbeikommenden Aes Sedai erwischt zu werden. Lice stützte sich an der Säule ab und machte sich an ihrem linken Schuh zu schaffen. „Raziel?“ wisperte sie, als ein kräftiger Arm sie urplötzlich hinter die Säule zog. Einen Augenblick dachte Lice daran, was passiert wäre, wenn hinter der Säule nicht Raziel, sondern ein Schattenfreund gestanden hätte, doch dann umarmte sie ihn stürmisch. „Du bist wieder zurück?“ flüsterte Lice. Raziel nickte nur, da in diesem Augenblick eine Aes Sedai vorbeiging, die in ein kleines alt-aussehendes Buch vertieft war und die beiden nicht bemerkte. „Ich weiß nicht, wann ich wieder weg muss, aber ich wollte dich noch kurz sehen. Deshalb bin ich dir und deinen Freundinnen gefolgt. Wo geht ihr hin, wenn man fragen darf?“ Lice knuffte Raziel freundschaftlich in die Seite: „Das geht dich nichts an, klar?!“ Raziel verzog seinen Mund zu einem schelmischen Grinsen: „Ich mische mich doch nicht in Aes Sedai Angelegenheiten ein!“ Eine zweite Aes Sedai ging vorbei und Lice spähte an der Säule vorbei in ihre Richtung. Als sie sich umdrehte, war Raziel verschwunden. Erstaunt schüttelte sie ihren Kopf und setzte ihren Weg fort. „Stellt euch eine Knospe vor, die sich langsam öffnet!“ weiß Lice die 4 Novizinnen an, die in einem großen Saal mit Stühlen und Bänken saßen, der ansonsten bis auf eine Person an seinem Ende menschenleer war. Eine blonde, etwas tollpatschige Novizin namens Stefaniè zischte verärgert. „Ich schaffe es nicht!“ Lice seufzte und erklärte dem Mädchen die Prozedur noch einmal, während sich die anderen drei Mädchen konzentrierten und sich nicht um Lice und Stefaniè kümmerten. „Mädchen, du hast die Fähigkeit mit der Einen Macht umzugehen, ich weiß es! Und jetzt streng dich an!“ Lices stimme hatte einen ungeduldigen Unterton angenommen. Störrisch kräuselten sich Stefaniès Lippen: „ Wer bist du, dass du es wagst ein Mädchen aus dem Hause Trakand so anzusprechen! Meine Vorfahren... !“ „Deine Vorfahren sind mir egal und wenn du es hier nicht schaffst, wirst du als Nichts enden!“ unterbrach Lice die Novizin scharf. Die anderen Novizinnen blickten auf und Stefaniès Augen weiteten sich erschrocken, nicht daran gewöhnt, dass so mit ihr umgegangen wurde. Lice atmete tief durch und blickte die anderen drei Novizinnen an. Karinie waren Tränen in die Augen gestiegen. Einen Augenblick fühlte sich Lice unglaublich mutlos, doch da kam ihr eine Idee. „Mädchen, kommt mit, es gibt Orte an denen man sich besser konzentrieren kann!“ Lice stand auf und die Mädchen folgten ihr gehorsam. Auch die Person, die am Ende des Saales saß schloss sich der Gruppe gemächlich an. 2 Stunden später liefen die 4 Novizinnen vor Lice über ausgedehnte Wiesen zur Weißen Burg. Neben Lice schritt die ehrwürdige Novizenmeisterin. Ihre Augen blickten Lice gütig an: „Ich bin zufrieden mit dir Schwester!“ Wegen der Anrede überrascht blickte Lice auf. Unfähig etwas zu sagen, hörte sie der Novizenmeisterin weiter zu. „Die Idee mit der Natur... wie bist du darauf gekommen?“ Lice hatte ihre Sprache wiedergefunden: „Es ist so... die Weiße Burg, auf manche Mädchen wirkt sie sehr bedrückend. Außerdem stehen sie unter Leistungsdruck und... .“ Da blieb die Novizenmeisterin stehen und legte ihre Hände an Lices Schultern: „Morgen wirst du deine Aes Sedai Prüfung ablegen können.“ Lice war völlig erschöpft. Sie zitterte und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als eine Gelbe Schwester sie stütze und ihr zuflüsterte: "Du hast es geschafft!" Lice schloss ihre Augen und atmete tief durch, während die Gelbe Schwester sie auf eine Liege drückte. Lice schlug ihre Augen auf und ihr Geist konnte nur noch einen, aber dafür messerscharfen Gedanken formen: "Das also erwartet einen in einer Prüfung, von der nur bekannt ist, dass man die Eine Macht unter größten Belastungen lenken muss. In diesem Augenblick wurde ihr plötzlich eiskalt und daraufhin brennend heiß, die Gelbe Schwester hatte sie ihr geheilt. "Komm mit mir, Schwester!" sagte diese und Lice erhob sich und folgte ihr. Nach einer rituellen Waschung, in der Lice sich vom Schweiss befreien konnte, wurden der ehemalige Aufgenommenen neue Kleider gereicht, die bereits vor der Prüfung für sie angefertigt wurden. Das erste Mal das Lice nach fünf Jahren etwas anderes als die Kleidung der Aufgenommenen tragen durfte, und trotzdem hatte sie lediglich ein schlichtes hellgrünes Seidenkleid gewählt. Vor der Tür warteten die drei grauen Sitzenden, um Lice in den Burgsaal zu begleiten, wo der traditionelle Teil der Aufnahme vollzogen wurde. Obwohl die drei Aes Sedai ernste Minen machten, sah man trotzdem das sie sich für Lice und wohl auch über die neue Schwester in ihren Reihen freuten. Als die kleine Prozession den Burgsaal erreichten, verstummten die anwesenden Aes Sedai und die Zuschauer auf dem Balkonen und Emporen im Saal, und Lice wurde vor den Amyrlinsitz geführt. „Sie ist noch so jung“ waren die Gedanken der Amyrlin, als sie die frisch Geprüfte vor sich stehen sah. „Aber trotzdem hat sie die Prüfung bestanden...“ Das Zögern der Amyrlin dauerte nur einen kurzen Augenblick und nach einem knappen rituellen Wortwechsel zwischen den drei Sitzenden, der Amyrlin und der Behüterin der Choniken, öffnete letztere eine Schatulle in der sich ein kleiner Stab, aus unbekanntem weißen Material befand. Die Amyrlin reichte den Stab an eine der Grauen Sitzenden. Lice kannte die Prozedur und legte beide Hände um den Stab den man ihr darbot. Das Glühen Saidars umspielte die Sitzende, als diese einen Strang Geist in die Eidesrute lenkte, während Lice begann die drei Eide zu rezitieren. „Ich schwöre kein Wort zu äußern, das nicht der Wahrheit entspricht. Ich schwöre keine Waffe zu erschaffen, mit der jemand jemand anderen töten kann. Ich schwöre die Eine Macht niemals als Waffe zu benutzen, außer gegen Schattengezücht oder in Notwehr zur Verteidgung meines Lebens oder das meines Behüters oder einer anderen Aes Sedai.“ Nachdem das Glühen um die graue Aes Sedai wieder verschwunden war, wand sich Lice in Richtung der Amyrlin und kniete nieder. Vor dem Amyrlinsitz lagen sieben bunte Stolen auf einem zierlichen Tisch. „Wähle deine Ajah, Kind“ sprache die Amyrlin kalt, und mit leicht zitternder Stimme antwortete Lice „Ich wähle die Graue“. Die Amyrlin nahm die Stola mit den grauen Fransen, schritt um den Tisch und legte die Stola um Lices Schultern. „Erhebe dich nun, Tochter.“ Die Amyrlin küsste Lice auf die Stirn, während sich die Sitzenden erhoben und eine nach der anderen die neue Schwester begrüßten, auf die Stirn küssten und beglückwünschten. Als Lice endlich den Burgsaal wieder verlassen durfte wurde sie sofort von ihren Freundinnen umringt, und auch hier gab es wieder Glückwünsche. Und erst als Lice ihr neues Zimmer im Flügel der grauen Ajah aufgesucht hatte, hatte sie Zeit sich selbst klar darüber zu werden, das sie es endlich geschafft hatte: Sie war nun eine Aes Sedai.
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