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Autor: da_sonix Veröffentlicht: 23.05.2003, 19:46:28 Letzte Änderung: 23.05.2003, 21:21:01 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Ich hoffe ich finde bald die Zeit das hier zu Ende zu schreiben...danke erstmal, dass der Anfang veröffentlicht wurde. Viel Spass beim lesen und schon mal danke für eure Kritik. »Nun regnet es schon 2 Tage…ich hasse dieses Land. Und dann haben wir nicht einmal ein richtiges Dach über den Kopf«, murrte Sirion und spuckte Geräuschvoll in die braune Pfütze neben sich. Wer sollte es ihm verdenken, dass man bei unserer jetzigen Situation nur am zetern ist. Seit Tagen campieren wir nun unter freiem Himmel und nur der Dunkle König weis wann es wieder aufhören wird zu regnen. Das leise, eintönige prasseln des Regens auf das bisschen Plane, dass wir zwischen die Äste gespannt haben, um unser kleines Feuer am Leben zu erhalten, raubt einem jeden Schlaf und hilft mir nicht gerade Sirions Stimmung zu ertragen. »Es kann nur besser werden…morgen schlagen wir uns bis nach Caemlyn durch. Dort werden wir sicher in irgendeinem Gasthaus ein Zimmerchen mieten können. Und vielleicht hast du Glück und eine der süßen kleinen Bedienungen setzt sich auf deinen Schoß.« Sirions raues lachen wurde schlagartig von seinem bösen husten unterbrochen und zerschlug somit meinen Versuch ihn aufzumuntern. Er wurde von Tag zu Tag zittriger und bleicher; wir müssen einfach so schnell es geht aus diesem verfluchten Wetter in eine trockene Stube gelangen. »Es geht schon Don, es geht schon…nur ein bisschen verschluckt«, log er wie gewohnt und ich zog meine helfende Hand wieder von seiner Schulter, die ich wie so oft in den letzten Stunden unbewusst zu ihm ausstreckte, sobald sein Körper wieder von einem Hustenkrampf geschüttelt wurde. »Mach mir nichts vor Sirion. Wir kennen uns schon so lange, dass wir fast die selbe Mutter haben könnten. Du brauchst dringend Hilfe, lass mich eine Seherin oder weise Frau im nächsten Dorf suchen. Ein paar Kräuter und dir geht’s wieder gut«, versuchte ich in einem aufmunternden Tonfall zu sagen, aber an der Grimasse die Sirion schnitt, merkte ich, dass es mir nicht gelungen war. »Hättest du Rinealle nicht in der Scheune besucht, könnte ich nun immer noch am Kamin sitzen und eine Pfeife paffen. Na ja es ist geschehen und du kannst es nun eh nicht mehr ändern.« Allein der Name reichte um mir wohlig werden zu lassen…Rinealle war einfach zu süß gewesen, um sie übersehen. Und sie zog mich schließlich ins Heu, beruhigte ich mich selber. »Ja ich weis…ihr Vater kam im falschen Augenblick seine Sense holen«, die nüchternen Worte überraschten mich selber, aber die Erinnerungen an die stürmische Flucht vom Bauernhof lies sich nicht so einfach überspielen…Meister Rekals Hund hätte sie fast erwischt, aber dank Sirions schnellem Astschlag, blieben beide Hosenböden heile. Schnell lies ich das Schmunzeln verschwinden, dass sich auf meinen Lippen zu zeigen schien, da Sirions düstere Miene eine Menge Frust ausdrückte und eventuell ein bischen Wut und Eifersucht. »Wie viele Silberlinge hast du noch?« fragte ich schnell, um das Thema ein wenig zu wenden, aber die Wolken in Sirions Gesicht wurden kein Stück heller…eher dunkler. »Du machst mal wieder zu viele Scherze…ich habe gerade einmal 3 Silberlinge noch. Wie viele tummeln sich denn in deinen Taschen, großer Schatzmeister?« Sirion konnte wirklich verletzend werden, wenn es ihm schlecht ging, Um die Lage nicht zu verschlechtern, setzte ich ein leichtes Lächeln auf und zeigte ihm 2 weitere Silberstücke. Es war nicht wirklich viel, aber daheim war es für uns beide fast ein Reichtum und bis vor einigen Tagen besaß ich sogar ein Goldstück aus Saldea. Aber das Leben war teurer in der nähen und vor allen in den großen Städten und so reichte das Goldstück kaum und wir wurden aus dem Gasthaus „ausgeladen“. Wenn ich mich richtig zurück erinnere, ist seid unserer Abreise aus Niederweiden alles schief gegangen was schief gehen konnte, selbst der „Abschied“. Es ähnelte eher einer Flucht denn einem Abschied und ich weis immer noch nicht ob unsere Entscheidung richtig war. Aber all diese Geschichten von Städten, Abenteuern und Liebe haben mich einfach aus dem alltäglichen hinaus gezogen. Der leise Ruf eines Käuzchens rief mich wieder in das hier und jetzt und ich wurde mir der allmählich eintretenden Dämmerung bewusst, die uns langsam zu verschlingen schien. Ich lies mich langsam an dem alten Baumstumpf zu Boden rutschen, an dem ich die letzten Stunden hockte und den Wald beobachtet hatte. Ein komischer Wald mit irgendwie viel zu wenig Hasen und Rotwild. Seit gestern morgen waren unsere Vorräte aufgebraucht die wir im letzten Dorf entwendet hatten und die Jagd war hier wirklich nicht sehr Erfolg versprechend. Sirion tat es mir schweigend nach und richtete seine abgewetzte Jacke so, dass sie ihm als Kopfkissen dienen würde. ‚Ein Kissen aber keine Decke, hoffentlich wird die Nacht nicht wieder so kalt, sonst wird Sirions Verfassung noch schlechter’, schoss es mir durch den Kopf und mein Blick glitt zu den prall ausgebeulten Stück Stoff über unseren Köpfen, aus dem an manchen Stellen kleine Wasserstränge gen Boden flossen. Es musste einfach aufhören zu Regnen…es musste. Langsam schien die Müdigkeit der letzten Tage aus meinen Knochen in meinen Kopf zu sickern und ich konnte ein gähnen nicht mehr unterdrücken, das Sirion munter erwiderte. Mit einem erneuten Gähnen fielen mir die Augen zu und mein ‚Gute Nacht Wunsch’ blieb unausgesprochen. Das keckern eines Eichhörnchen war das erste was ich an diesem Morgen zu hören bekam und das zwitschern der hiesigen Vögel lies mich von meinem klammen Lager hochschießen. Während der ganzen regnerischen Tage waren die Vögel stumm und nun sangen sie nach Leibeskraft. Ein Blick zu meiner Seite lies mich zusammenzucken: Sirion war fort, samt Jacke und ein Blick in die Höhe lies mich Fluchen, denn unser schützendes Dach war ebenfalls fort. Panisch sammelte ich meine Sachen zusammen, sprich ich zog meine Jacke an und lief ein Stück in den Wald. Meine Rufe nach Sirion brachten mir nur ein fernes Echo ein und langsam aber sicher wurde mir etwas mulmig. Allein so weit weg von daheim. Ein knacken hinter mir lies mich herum schrecken und da stand dieser Schelm und trug die Plane sauber gefaltet über dem Arm und schien tatsächlich bester Laune. Ich wollte gerade meiner Wut freien Lauf lassen als mir bewusst wurde, dass dort noch jemand stand, ein wenig versetzt und halb von einer Eiche verdeckt. »Aha da steckst du also…ich dachte schon du hast mich wie damals beim Jagen allein gelassen. Du weißt wie ich es hasse, wenn du das tust«, murrte ich vor mich hin, aber ich behielt den Fremden immer im Blick. Das dunkle Gesicht schien viele fröhliche Jahre erlebt zu haben, denn die Falten um die Augen schienen Lachfalten, aber die Augen wirkten eher wie die eines Wiesels, wissend und lauernd. Von Anfang an war mir bei diesem Kerl etwas unbehaglich. »Dies ist Meister Arahim al`Kon«, stellte ihn Sirion überschwänglich vor, »seines Zeichens Krämer«. Mit wenigen Schritten war dieser seltsame Geselle neben Sirion und verbeugte sich schwungvoll, was seines Alters doch erstaunte. »Stets zu Euren Diensten mein Herr«, erklang es mehr als geübt und tausendmal gesprochen aus Meister al`Kons Mund, aber da war wieder dieser Blick, diesmal abschätzend und abwägend. Ein wirklich seltsamer Mensch. »Was verschafft uns die Ehre Eures Besuches Meister al`Kon?« erkundigte ich mich mit gespieltem Interesse. Mir war mehr danach ihn los zu werden, als mit ihm zum Beispiel über das Wetter zu reden. »Ich traf Euren werten Freund hier an dem kleinen Bach in der Nähe, wie er Eure Plane wusch. Ihr scheint mir etwas verstimmt, da Ihr mir noch nicht Euren Namen nanntet.« Ja ein Wiesel…dieser Mann hatte den Blick eines Wiesels. Der Stein in meinem Bauch, der sich langsam bemerkbar machte, zog mich ein wenig hinunter und ich überlegte tatsächlich meinen Namen zu nennen. »Don Wasserbruch, ja Don heißt er«, kam mir Sirion zuvor und ich warf ihm einen bitter bösen blick zu. »Soso, Don und Sirion. Was machen zwei so junge Bursche wie Ihr hier in den Wäldern? Ihr müsst ja halb erfroren sein, bei dem Wetter der letzten Tage.« Es klang wirklich fast mitfühlend, aber da war kein Sorge oder so in seinen Augen…nur dieses Funkeln…es wirkte gierig…ja gierig. »Aus Niederweiden kommen wir, Meister al`Kon, und wollen in die prächtige Stadt Caemlyn. Vielleicht sehen wir sogar unsere Königin oder den Wiedergeborenen Drachen!« sprudelte es aus Sirion hervor und dieser träumerische Blick kam zurück, denn wir bei unserem Aufbruch beide in den Augen hatten. »Das trifft sich wahrlich gut, ich habe ebenfalls vor in Caemlyn ein paar Tage zu verweilen um einigen Geschäften nachgehen zu können. Was haltet Ihr beiden davon, wenn wir die nächsten Tage zusammen reisen und so ein wenig Abwechslung in den trostlosen Wandereralltag bringen?« es klang bei ihm mehr wie eine beschlossene Sache denn einer Frage, aber Sirion nickte bevor ich auch nur den Mund aufbekam. »Fein, Fein«, er rieb sich tatsächlich die Hände, »ein bischen Gesellschaft hat noch keinem geschadet.. Nennt mich aber bitte nicht mehr Meister al`Kon, für Euch bin ich einfach Arahim«, sein lächeln wirkte herzlich, aber es schloss erneut diese funkelnden Augen aus und der Stein schien Tonnen zu wiegen und ich nickte nur. So zogen wir Richtung Strasse und Meister al`Kon zauberte aus einer seiner vielen Taschen eine kleine Flöte und spielte eine muntere, mir fremde Melodie. Schnell begann Sirion mitzusummen und auch ich verspürte den Drang ein wenig dem Klang nach zu pfeifen. Sirion erzählte viel von zu Hause, seinen Geschwistern, Eltern und seinem erst wenige Tage alten Jahrestag. Ja er versuchte wirklich dieses eine Jahr das zwischen uns lag aufzubauschen, als ob 17 Jahre einen Menschen so viel älter und weise machen, als einen 16 jährigen. Der Tag neigte sich dem Abend und wir fanden in einer Scheune nahe der Strasse einen Unterschlupf. Sofort kamen wieder die Gedanken an Rinealle und suchte mir ein wenig Stroh um mir ein Lager zu bereiten. Stroh gab es zur genüge und so waren schnell 3 Lager für die Nacht vorbereitet und warum auch immer, Meister al`Kon wollte die erste Wache halten. An so etwas hatten wir nie gedacht und er schmunzelte und meinte spaßeshalber, das wir froh sein könnten, noch zu Leben. Ich fand das ganze nicht wirklich belustigend, aber Sirion lachte wahrhaftig, wurde aber schnell wieder von seinem Husten eingeholt, es schien aber schon besser zu sein. Meister al`Kon machte einige Versuche sich nach seinem Befinden zu erkundigen, aber wie bei mir blockte Sirion stur ab. Als ich so auf meinem Bett aus Stroh lag, schienen meine Glieder unendlich Müde und Sirion drehte sich mit einem zufriedenen Grunzen um und schien schnell in einen tiefen Schlaf gefallen zu sein. »Ich werde dich in 4 Stunden wecken Don, dann darfst du ein wenig Wache schieben« und wieder dieses Lächeln, das die Augen nicht zu berühren schien. Doch auch wenn ich gegen den Schlaf versuchte anzukämpfen, er besiegte meine Bemühungen mühelos und ich sank seit Tagen das erste Mal in einen ruhigen Schlaf, in dem ich sogar von zuhause träumen konnte.
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