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Autor: Barid Cham Aellinsar Veröffentlicht: 29.07.2003, 19:28:28 Letzte Änderung: 29.07.2003, 19:28:57 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Eine kurze Einleitung, in eine der fatalsten Intrigen einer Aes Sedai, die mithalf ein Imperium zu gründen, und damit ihr eigenes Schicksal besiegelte Deain saß in einem bequemen Lehnsessel und dachte nach, wie sie aus ihrer Fehde mit Puriada siegreich hervorgehen könnte. Schon seit Jahren waren sie wegen des Sofneam-Sees im Streit. Dabei war doch völlig klar, dass sie, Deain Aes Sedai, die Herrscherin über dieses Gebiet war. Dennoch wollte Puriada diesen strategischen Punkt unter ihre Kontrolle bringen. Doch Puriada war nicht ihre einzige Sorge. Gerüchte besagten, dass eine große Armee vom Osten her auf ihre Stadt zumarschierte. Deain konnte sich diese Armee nicht erklären, denn wenn sich die Aes Sedai des Östlichen Kreises verbündet hätten um gegen sie in die Schlacht zu ziehen, dann hätten ihr ihre Spione bestimmt berichtet. Sie beschloss Kundschafter mit ihrem einzigen übriggebliebenen Raken nach Osten zu schicken um die Situation zu erforschen. Damit war die Sache vorerst für sie erledigt. Man konnte nicht jedem Gerücht nachgehen, aber manchmal war es besser vorzusorgen. Jeyd überblickte das Lager, über dem die Falkenbanner flatterten mit Stolz. Die Zelte waren alle in genauen Linien aufgestellt, vor jedem Zelt, exakt drei Schritte vor dem Eingang, brannten kleine Feuer, die später als Kochstellen verwendet würden. Und über jedem Zelt wehte ein Banner mit dem goldenen Falken, der Blitze in seinen Klauen trug. Plötzlich hörte er Schreie aus dem Lager. Was war passiert? Er sah wie einige Menschen tiefer in das Lager rannten, weg von dem kleinen Hügel auf dem er stand. Er drehte sich um, und sah wovor sie alle flohen. Hoch am Himmel flog eine dieser Bestien, die so schwer zu treffen waren. Sie hatten einige seit ihrer Landung an der Küste im Osten gesehen, zwei sogar getötet, aber die Armeen der Nacht brachten immer wieder neue Kreaturen hervor. Er wusste was er zu tun hatte. Er rannte den Hügel hinab, die lange gerade Lagerstraße hinunter bis ins Zentrum des Lagers zum großen blau-weiß-gestreiften Zelt des Prinzen. Die Wachen vor dem Eingang erkannten ihn, und ließen ihn natürlich sofort passieren. Im Zelt war von der Aufregung von draußen noch nichts zu merken. Jeyd lief zum Prinzen und verbeugte sich tief. „Eure Majestät, eine weitere dieser fliegenden Bestien ist am Himmel gesichtet worden.“ „Gibt es Verluste?“ „Noch keine, Majestät.“ „Schickt die Armbrustschützen aus! Wenn sie tief genug fliegen, haben wir vielleicht eine Chance!“ „Jawohl mein Lord!“ Deain saß auf dem Boden, und streichelte ihren Lopar. Diese Tiere waren zwar nicht besonders schön, aber die treusten Begleiter, die man finden konnte. Und zudem auch gute Leibwächter. Nicht nur einmal hatte Feral sie vor einem Attentäter Puriadas gerettet, den sie zu spät bemerkt hatte. Sie erhob sich und sagte: „Holt Hekna! Sie soll Feral durch die Gärten führen!“ Normalerweise hätte sie das selbst gemacht, denn sie liebte die Spatziergänge mit Feral, doch heute war sie zu aufgewühlt, denn selbst das Spiel mit Feral hatte sie nicht beruhigen können. Ihre Späher hatten ihr keine guten Nachrichten gebracht. Im Osten war ein Heer, das selbst die kühnsten Gerüchte übertraf. Normalerweise waren Heere nur ein drittel, ja oft nur ein viertel, von dem, was Gerüchte besagten, doch dieses war sogar noch größer! Das alles hätte sie ja noch gar nicht so beunruhigt, wären da nicht die Botschaften ihrer Spione aus dem Osten. Von drei unabhängigen Quellen hatte sie Tauben erhalten, die alle die gleiche Botschaft mit sich trugen. Der Östliche Kreis war von einem gewaltigen Heer vernichtet geworden. Niemand wusste genau wo sie hergekommen waren, doch Gerüchte besagten, dass sie mit riesigen Schiffen über das Ostmeer gekommen waren. Sie hatten bereits neun Länder unter ihre Kontrolle gebracht, obwohl sie durch die Aes Sedai sehr geschwächt worden waren. Doch wenn nicht einmal die stärksten Schwestern des Östlichen Kreises gegen dieses Heer stehen konnten…. Deain wollte den Gedanken gar nicht fortsetzen. Es konnte zwar keine der Schwestern Ter’angreal herstellen, so wie sie, doch was sollte ihr dieses Talent nützen? Die Türe öffnete sich, und Hekna schlüpfte in den Raum. An ihrem Handgelenk hatte sie bereits die Leine für Feral befestigt. Bei Deain war dies nicht notwendig, da Feral ihr gehorchte, doch jeder andere musste diese spezielle Leine verwenden, um Feral ausführen zu können. Natürlich war es keine normale Leine und Deain würde niemandem außer Hekna diese Leine, und damit Feral, anvertrauen, denn nur ihr konnte sie genug vertrauen. Hekna hätte ihn nie zurückhalten können, wenn die Leine ein einfaches Lederband wäre, so wie sie aussah. In Wirklichkeit war sie ein spezielles Ter’angreal, mit dem Hekna Feral unter Kontrolle halten konnte. Hekna befestigte die Leine um Ferals Hals und wollte gerade den Raum verlassen, als Deain eine Idee in den Kopf schoss. „Das ist es! Jetzt weiß ich wie ich Puriada besiege!“ schrie sie, doch Hekna verstand von all dem gar nichts. Jeyd betrat das Zelt Luthair Paendrag Mondwins und verbeugte sich tief vor dem Prinzen. „Mein Lord, eine Frau ist hier. Sie sagt sie hätte ein … Geschenk … für euch.“ „Schickt sie herein!“ murmelte Luthair nachdenklich. Jeyd verbeugt sich nochmals und verließ das Zelt. Kurze Zeit später traten zwei Frauen ein. Die Erste hatte einen verbitterten Gesichtsausdruck und sah die Zweite ständig hasserfüllt an. Luthair wunderte sich jedoch nur einen Augenblick lang, als er sah was sie um den Hals trug. Sie trug ein silbernes Halsband, das mit einer Kette an einen silbernen Armreifen, den die zweite Frau trug, befestigt war. „Wer seit ihr, und warum haltet ihr diese Frau wie einen Hund?“ Die andere Frau sah ihn einen Moment verwirrt an „Ein Hund? Was ist das? Egal – ich bringe euch hier ein Geschenk, das euch bei eurem Kampf helfen wird. Diese Damane nannte sich einmal Puriada Sedai…“ Luthair traute seinen Ohren nicht. Damane. Das bedeutete „Angeleinte“ in der alten Sprache. Und wenn es eine Aes Sedai war… Warum sollte sie sich dann nicht wehren? Die andere Frau musste auch eine Aes Sedai sein! Aber warum sollte dieses Schattengeschöpf ihm dann helfen? Er würde vorsichtig sein müssen, und das nicht nur weil diese Aes Sedai grinste. Wenn Aes Sedai grinsten, war das immer ein schlechtes Omen…
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