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Autor: Barid Cham Aellinsar Veröffentlicht: 29.08.2003, 21:54:13 Letzte Änderung: 30.08.2003, 21:39:05 Schreibrecht: Nur Administratoren [ Artikel bearbeiten ] Abstract: Eine Reihe von Ereignissen, die eine bedrohliche Entwicklung zeigen, die vor über 2000 Jahren stattgefunden hat… Danke an Kind des Schicksals fürs Korrekturlesen ;) Was war, was ist, und was sein wird, möge noch immer unter den Schatten fallen. Balwen sah in den Spiegel und wurde traurig. Er war einfach zu alt und zu schwach. Sein einstmals volles, dunkles Haar war grau geworden, und er hatte bereits einige kahle Stellen. Auf seiner Stirn waren nicht nur Gramesfalten, sondern auch schon die Furchen der Zeit. Wie sollte er so den ständigen Kampf führen? Seit Jaramide überrannt worden war, bildete Aridhol die vorderste Front, doch wie sollte Aridhol standhaft bleiben, wenn er versagte? NEIN! Er war König Balwen Mayel und würde nicht nachgeben! Noch nicht. Doch wie lange konnte er sich noch wehren? Wie lange noch? Der Morgen dämmerte noch, als Mordeth durch die großen Tore Aridhols schritt. Trotz der angespannten Lage, waren die Menschen freundlich und die Wachen hilfsbereit. Er ging durch die breiten Straßen, in denen zu dieser frühen Stunde nur wenige Menschen anzutreffen waren. Nichts ließ darauf schließen, dass sich die Stadt mitten im größten Krieg seit der Zerstörung der Welt befand. Nein, er hatte sich geirrt. Dem aufmerksamen Beobachter fielen die schwer bewaffneten Soldaten auf den Mauern auf. Man war also wachsam, doch würden sie wachsam genug sein? Mordeth ging achtlos an den Ogierbauten vorbei und erfreute sich nicht an den organischen Formen, die eher wie Pflanzen aussahen, als wie Häuser. Er kam zu einer Kreuzung, wo zwei mit großen Bäumen bepflanzte Alleen zusammenliefen. Am Ende der Straße rechts von ihm, sah er hohe Bäume aufragen. Sie waren großer als die meisten Gebäude! Unter ihnen wuchsen kleinere Bäume und am Boden blühten Sträucher. Der gesamte Park strahlte ein beruhigendes, harmonisches Gefühl aus. Es musste der Ogier-Hain sein, von dem alle Leute berichteten. Mordeth setzte seinen Weg fort, und steuerte zielstrebig auf die Mitte der Stadt zu… Balwen ging hinaus in sein Arbeitszimmer und ließ sich auf seinem bequemen Stuhl nieder. Auf dem Tisch stapelten sich Berge von Berichten, die er alle schon drei- bis viermal gelesen hatte. Größtenteils nur schlechte Nachrichten. Einige der Dörfer im Norden waren verbrannt worden, die Bewohner, die nicht fliehen konnten waren in Ställe gepfercht worden. Dort hatten sie warten müssen, bis die Trollocs hungrig wurden und einen nach dem anderen fraßen. Einigen wenigen war es noch gelungen zu fliehen und sie berichteten von den Schrecken, die sie mit ansehen mussten. Doch selbst das war noch nicht das schlimmste. Cyrendemar'naille, die zweitgrößte Stadt im Lande wurde noch immer belagert. Wie seine Informanten berichteten, würden die Lebensmittel vermutlich bald knapp werden! Schon mehrmals war versucht worden, den Belagerungsring zu durchbrechen, doch bisher immer erfolglos. Wie lange könnten sie sich noch zur Wehr setzen? Wie lange noch? Wie lange noch? Balwen sah in den Spiegel und war erstaunt. Das erste Mal seit langem fühlte er sich nicht traurig und kraftlos. Und dafür gab es einen Grund: Gestern waren Berichte aus Cyrendemar'naille gekommen. Gute Berichte! Wie seine Informanten berichteten, war seine Taktik aufgegangen. Nun, um ehrlich zu sein, war es die Taktik dieses Mordeth gewesen. Ein seltsamer Kerl. Der plumpe, kleine Mann hatte es irgendwie geschafft ihn zu überzeugen seine Taktik auszuprobieren. Balwen wusste noch immer nicht, warum er sich darauf eingelassen hatte. Wahrscheinlich war er einfach zu verzweifelt gewesen. Wie dem auch sein, die Idee war ein voller Erfolg gewesen! Mordeth hatte ihm geraten wie man der Belagerung ein Ende bereiten konnte. Er hatte vorgeschlagen einige ausgewählte Männer nach Cyrendemar'naille zu schicken, die den Plan durchführen würden. Die lange Dürre hatte das Land verdorrt und deshalb war es nicht schwer gewesen den Feuerring zu entzünden. Die Schattengeschöpfe verbrannten die Dörfer im Norden ohne Rücksicht auf Verluste in der Zivilbevölkerung oder den eigenen Reihen. Genau das war der Schlüssel zum Erfolg. Balwen hatte befohlen rund um den Belagerungsring der Angreifer Feuer zu entfachen, die sich sehr schnell ausbreiteten. Das Feuer brannte bis zur Stadtmauer selbst und vernichtete alles, was draußen wartete. Die Trollocs, die Myrddraal, die Schattenfreunde. Sie alle starben in den Flammen, während die Stadt, durch die dicke Steinmauer geschützt, unversehrt blieb. Als das Feuer erloschen war, erledigten die Soldaten was von den Belagerern übriggeblieben war. Das dieser simple Plan so erfolgreich sein würde, hatte Balwen nicht einmal zu träumen gewagt. Er würde sich eine Belohnung für diesen Mordeth überlegen müssen. Gold würde nicht ausreichen, und der kluge Stratege würde nicht lange in der Stadt bleiben. Plötzlich hatte Balwen eine Idee, die Mordeth und seine Fähigkeiten an ihn binden würden. Es wurde Zeit, dass der König von Aridhol einen Berater bekam! Mordeth betrat die Schenke „Der goldene Krug“ und setzte sich an einen Tisch. Der fette Wirt kam zu ihm um seine Bestellung aufzunehmen. Mordeth fuhr ihn an: „Wisst ihr nicht mit wem ihr sprecht? Ich bin Mordeth, der Berater des Königs, und ich erwarte Respekt!“ „Ha! Wir alle wissen, dass der König seit Jahren keinen Berater hat. Seit er diese Hexe nach Tar Valon zurückgejagt hat, hat er keinen Berater mehr genommen!“ Mordeth stand auf und verließ augenblicklich die Schenke, begleitet vom Gelächter des hässlichen Wirtes. Der Mann würde schon noch sehen, was er davon hatte! Balwen ging in sein Arbeitszimmer, wo Mordeth bereits auf ihn wartete. Der kleine Kerl erhob sich sofort und verbeugte sich tief. „Was gibt es, dass Ihr mich so dringend sprechen wolltet, Mordeth?“ fragte Balwen mit ruhiger Stimme. „Mein König, verzeiht mir, dass ich euch störe, aber ich habe aus zuverlässigen Quellen erfahren, dass der Wirt der Schenke „Der goldene Krug“ ein Schattenfreund ist und einen Sabotageakt am Nordtor plant! Ich würde vorschlagen, an ihm ein Exempel zu statuieren, dass die Schattenfreunde aus der Stadt vertreibt. In Zeiten wie diesen, dürfen wir keine Verräter unter uns haben!“ Der König machte eine ernste Miene und überlegte eine Weile. War es wirklich klug diesem Mann so schnell zu vertrauen? Aber er hatte doch diese fabelhafte Idee mit dem Feuer gehabt! Außerdem konnte er ja nicht mit allem allein fertig werden. Nein, wo würde er denn hinkommen, wenn er niemanden vertrauen könnte. Man durfte nicht blind vertrauen, doch wenn man den Worten seines eigenen Beraters nicht mehr trauen konnte, wem dann? „Gut, ich übergebe euch die Vollmacht mit Schattenfreunden zu verfahren, wie Ihr es für richtig erachtet. Ich erwarte aber, dass ihr mit dieser Macht weise umgeht!“ „Natürlich, mein König.“ Nachdem Mordeth gegangen war, hatte Balwen ein seltsames Gefühl. Irgendwie spürte er wie ihm alles entglitt. Er würde sich auf Leute wie Mordeth vertrauen können müssen, oder alles war verloren… Die Menge jubelte Mordeth zu, als er auf das Podest trat. Er erhob die Hände und die Menge verstummte, um seine Worte zu hören. „Ihr werdet heute alle Zeugen einer Gerechtigkeit! Der Gerechtigkeit des Lichts, das über den Schatten triumphieren wird! Mit diesem Mann“, er zeigte auf den fetten Wirt, der ihn vor Wochen ausgelacht hatte, und nun auf einem Scheiterhaufen stand „ist ein Schattenfreund!“ Ein Raunen ging durch die Menge, unterbrochen von einigen Zwischenrufen wie „Lasst ihn brennen!“ oder „Das Licht verseng ihn!“ „Ihr alle werdet Zeugen, wie ein Schattenfreund der gerechten Strafe zugeführt wird. Ein Schattenfreund kann nur durch das Licht gerettet werden. Erst wenn er im Licht verbrennt, kann seine Seele von seinem Frevel gereinigt werden!“ Nun jubelte die Menge und die Menschen begannen zu schreien, bis alle Stimmen in einem Chor riefen „Für das Licht! Lasst ihn brennen!“ Mordeth begann zu lächeln, denn er wusste, dass ab heute er die Macht im Staat war. Er lächelte noch immer, als die Schreie des Wirts verstummt waren und auch noch, als sich der Platz wieder zu leeren begann und die Leute nach Hause gingen. Vom heutigen Tage an, war er die Macht im Staat und niemand, nicht einmal dieser jämmerliche König, könnte das verhindern… Jerald wendete seinen Blick von dem schaurigen Schauspiel ab, das sich unten in der Stadt bot. Dieser Mordeth war ein hervorragender Mann, der endlich mit dieser Schattenbrut in Aridhol aufräumen würde. Es war gut zu sehen, dass endlich wieder ein fähiger Mann für Aridhol arbeitete. Er wandte sich wieder gen Norden nach Angreifern Ausschau zu halten, als er plötzlich vor Schreck zusammenfuhr. Am Horizont war eine gewaltige Armee zu sehen, die sich wie eine schwarze Seuche über das Land in Richtung Stadt ausbreitete. Wie waren sie nur so schnell nach Süden gekommen? Hätte er seine Pflichten nicht so vernachlässigt, hätte er früher Alarm geben können. Hoffentlich war es noch nicht zu spät, dachte er und schlug kräftig auf den Gong… Mordeth schreckte aus seinen Tagträumen auf, als er das Alarmsignal hörte. Erst jetzt bemerkte er, dass er noch immer lächelnd auf seinem Podest gestanden hatte, obwohl der Platz fast leer war. Was war da draußen geschehen, dass Alarm gegeben wurde? Er musste sich selbst ein Bild machen und schritt zügig zur Stadtmauer. In einem Turm konnte er hinaufsteigen und betrat den relativ breiten Gang auf der Mauer. Er spähte durch die Zinnen und entdeckte die Armee. Mittlerweile waren sie schon so nahe gekommen, dass er einzelne Banner erkennen konnte: Den roten Dreizack der Ko’bal, die Eisenfaust der Dhai’mon, den Wirbelwind der Ahf’frait. Vor ihnen Ritten schwarze Reiter – zweifellos Myrddraal oder Schattenlords – und über ihnen flogen Kreaturen, die Mordeth als Draghkar identifizierte. Er hastete wieder hinunter und sprang in seine Kutsche, die daraufhin sofort in Richtung Palast losfuhr. „Was sollen wir nur tun, Mordeth? Die Schattengeschöpfe belagern uns schon viel zu lange! Unsere Verbündeten werden zwar bald eintreffen, doch wir haben ja in der Stadt selbst schon genug Probleme! Die Leute werden schon nervös und fangen an sich gegenseitig zu attackieren. Erst gestern habe ich erfahren, dass ein Mob einen Mann am helllichten Tage zerfleischt hat, weil jemand sagte er sei ein Schattenfreund. Eure Exempel scheinen zwar Wirkung zu zeigen doch die Leute beginnen die Justiz selbst in die Hand zu nehmen. Ihr müsst etwas unternehmen um diese Entwicklung aufzuhalten!“ „Jawohl, mein König. Ich fürchte ich muss euch um die Erlaubnis bitten Holzvorräte aus dem Ogier-Hain beziehen zu dürfen!“ „Da werden die Ogier aber nicht sehr erfreut sein…“ „Mein König, die letzten Ogier haben die Stadt kurz vor Beginn der Belagerung verlassen!“ „Tut was nötig ist, ihr werdet schon richtig entscheiden…“ „Jawohl, mein König! Wir sollten nun unsere Taktik besprechen. Was werden wir tun, wenn unsere Verbündeten eintreffen?“ fragte Mordeth und reichte ihm einen Becher Wein. Der goldene Becher für den König, der silberne für den Berater, so wie bei jedem ihrer Zusammentreffen… Mordeth erhob sich vom Tisch in seinem Arbeitszimmer. Er betrachtete es nur mehr als SEIN Arbeitszimmer, denn der alte Narr konnte schon seit Monaten sein Schlafgemach nicht mehr verlassen. Mordeth nahm das Tablett mit den beiden Bechern und verließ sein Arbeitszimmer um den König zu besuchen und ihm seine „Medizin“ zu bringen. Er ging nach hinten in das Schlafgemach des alten Narren, der scheinbar gerade wach geworden war. „Mordeth, was ist aus meiner schönen Stadt geworden? Die Menschen hassen sich, die Gebäude haben ihren Glanz verloren und wo einst hohe Bäume aufragten ist nun nur mehr zertrampeltes Gras…“ fragte der König mit schwacher Stimme. Er lag nun schon seit Wochen nur mehr im Bett und ließ niemanden außer Mordeth an sich heran. „Das ist das Werk der Schattenfreunde, mein König! Außerdem vermute ich, dass Aemon von Manetheren seine Finger mit im Spiel hat.“ flüsterte Mordeth ihm ins Ohr. „Was? Aemon hat uns verraten? Er hat doch all die Jahre zu uns gehalten? Er und seine Männer haben uns aus der Belagerung der Trollocs gerettet!“ „Ja, das ist wahr, doch es war alles Teil seines Plans Euch hinters Licht zu führen. Er wollte schon immer ein Stück Eures Reiches! Ich denke er ist schon lange zum Schatten übergelaufen!“ „Nein! Nicht auch noch Aemon! Aemon, wie konntest du das tun? Warum nur, warum?“ „Hier, trinkt das. Es ist Medizin, die euch schnell wieder gesund machen soll.“ hauchte Mordeth und gab ihm den goldenen Becher. Er selbst trank aus dem silbernen – eine alte Angewohnheit. „Es ist jetzt wichtig, dass ihr ihm nicht mehr vertraut! Er hat Boten geschickt und um eine Armee zur Unterstützung gebeten. Er sagt Manetheren würde angegriffen. Ich habe die Boten bereits töten lassen.“ „Gut, diesem Aemon darf man nicht trauen! Hört ihr Mordeth! Traut Aemon nicht, denn er ist ein Schattenfreund!“ „Jawohl, mein König. Ich werde euren weisen Rat befolgen.“ flüsterte Mordeth und begann innerlich schallend zu lachen.
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